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Wirtschaft: Härtetest für Handynetze

Punkt null Uhr ist es wieder soweit: Millionen Deutsche greifen an Silvester zum Handy und versuchen, ihre Neujahrsgrüße zu übermitteln. Der Hochleistungstest für die Mobilfunknetze ging schon in den vergangenen Jahren schlecht aus: Auf großen Silvesterpartys wie etwa am Brandenburger Tor gab es oft keine Verbindung oder die SMS kam erst Stunden später an.

Punkt null Uhr ist es wieder soweit: Millionen Deutsche greifen an Silvester zum Handy und versuchen, ihre Neujahrsgrüße zu übermitteln. Der Hochleistungstest für die Mobilfunknetze ging schon in den vergangenen Jahren schlecht aus: Auf großen Silvesterpartys wie etwa am Brandenburger Tor gab es oft keine Verbindung oder die SMS kam erst Stunden später an.

Dieses Jahr könnte es noch schlimmer werden. Dank der bereits zu hunderttausenden verkauften Kamerahandys werden viele Kunden statt einer SMS lieber einen Fotogruß per MMS versenden. Beim MMSVersand werden aber deutlich mehr Daten durch die Netze geschickt, als bei einfachen Textbotschaften. Für den Massenversand von Daten sind die in den 90er Jahren gebauten Netze jedoch nicht ausgelegt. Silvester wird zur großen Herausforderung. Schon heute arbeiten die Netze der Marktführer T-Mobile und Vodafone mancherorts an der Kapazitätsgrenze.

„Heiligabend und Silvester sind Großkampftage“, sagt eine Sprecherin von T-Mobile. „Aber wir haben das Geschehen in den vergangenen Jahren analysiert und wissen in etwa, was auf uns zukommt.“ Die Kapazitäten würden entsprechend ausgeweitet. An den neuralgischen Punkten wie etwa am Brandenburger Tor werden zwar keine zusätzlichen Antennen aufgestellt, aber zwei Kanäle mehr als üblich geöffnet. „Diese Kapazität ist auch sonst immer vorhanden, aber da der Bedarf normalerweise nicht besteht, sind diese Kanäle im Alltag nicht in Betrieb.“

Dennoch, über die Nutzung von MMS, die erst in diesem Jahr eingeführt wurden, fehlen die grundlegenden Werte. Die T- Mobile-Sprecherin betont jedoch, dass es zwar zu Verzögerungen beim Versand elektronischer Botschaften kommen könne – wie etwa bei einem Stau auf der Autobahn. „Aber sie kommen an“.

Auch der Mobilfunkbetreiber O2 hat vorsichtshalber aufgerüstet. Aus der Vergangenheit wisse man, dass es an einigen Knotenpunkten immer schwierig sei. E-Plus glaubt jedoch, ausreichend Kapazitätsreserven zu haben. Und bei Vodafone heißt es, es habe zwar niemand Erfahrungen damit, was passiert, wenn Kunden als Neujahrsgruß massenweise Fotos versendeten, das Netz werde jedoch halten.

Wer jedoch sicher gehen will, dass sein Gruß „pünktlich“ ankommt, sollte ihn vielleicht lieber etwas früher absenden. vis

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