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VW Passat CC

© dpa

Halbjahres-Bilanz: VW überrascht Börse mit Gewinnsprung

Steigende Stahlpreise, teures Benzin - für den Volkswagen-Konzern scheint das alles kein Problem. Ein Gewinnzuwachs von gut 30 Prozent stimmt Vorstand und Aktionäre euphorisch. Und dank neuer Modelle soll alles noch besser werden.

Volkswagen verzeichnet im ersten Halbjahr 2008 trotz schwieriger Bedingungen auf den Automärkten einen Gewinnsprung. Das operative Ergebnis stieg um 21,8 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro, wie der Autohersteller in Wolfsburg mitteilte. Unter dem Strich blieben knapp 2,6 Milliarden Euro. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ist das ein Plus von 31,3 Prozent. "Dies zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind", kommentierte VW-Chef Martin Winterkorn die Zahlen.

Der Umsatz übertraf mit 56,5 Milliarden Euro den Vorjahreswert um drei Prozent. Er stieg damit etwas weniger als die Auslieferungen, die weltweit um 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr zunahmen. 

Sanierungsprogramm wirkt nach

Die VW-Spitze rechnet für den weiteren Jahresverlauf mit einer positiven Entwicklung: Der Konzern bringt neue Autos auf den Markt, darunter die sechste Generation des Volumenmodells Golf. Absatz, Umsatz und operatives Ergebnis sollen über dem Wert des Vorjahres liegen. "Durch die erfolgreiche Modelloffensive, schlankere Prozesse und unsere strikte Kostendisziplin ist Volkswagen in der Lage, profitabel zu wachsen", sagte Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch. Daher gehe der Vorstand unverändert davon aus, dass 2008 die Werte des Vorjahres übertroffen werden - trotz der schwächelnden weltweiten Autokonjunktur und rückläufigen Zulassungszahlen in Westeuropa.

Allerdings wird sich der Konzern den gegenwärtigen Marktprobleme nicht gänzlich entziehen können, meint NordLB-Autoexperte Frank Schwope. VW profitiert teilweise noch von einem umfassenden Restrukturierungsprogramm des früheren Konzernchefs Bernd Pischetsrieder.

Zweitgrößter Autokonzern der Welt?

Fast alle acht Konzernmarken konnten im ersten Halbjahr ihr operatives Ergebnis verbessern. Die Marke VW, die lange als ertragsschwach galt, liegt mit knapp 1,3 Milliarden Euro in absoluten Zahlen nahezu gleichauf mit Audi. Sie verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr damit um 32 Prozent. Die besten Renditen erzielten Audi, Skoda und Bentley. Sorgenkind Seat verbesserte sich und erreichte ein operatives Ergebnis von zwei Millionen Euro, nach minus sieben Millionen im Vorjahreszeitraum. Kräftig zulegen konnte Volkswagen Nutzfahrzeuge.

Anleger reagierten bereits vor Veröffentlichung der Zahlen mit Käufen. Die VW-Aktie überwand erstmals die Marke von 200 Euro. Die Ergebnisse seien noch deutlich besser als Branchenexperten erwartet hatten, hieß es an der Börse zum kräftigen Anstieg des VW- Aktienkurses um rund sechs Prozent.

Nun hofft die Konzernführung, dass VW in diesem Jahr zur weltweiten Nummer drei auf dem Automarkt aufsteigt und den US-Autohersteller Ford von seiner derzeitigen Position verdrängt. Um die Plätze eins und zwei konkurrieren der US-Autobauer General Motors und der japanische Rivale Toyota. (sf/dpa/AFP)

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