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Hamburg: Thyssen-Krupp verkauft Blohm+Voss

1700 Mitarbeiter bangen um ihre Jobs

Düsseldorf - Der Thyssen-Krupp-Konzern will offenbar die traditionsreiche Hamburger Werft Blohm + Voss verkaufen. Dies geht aus einer gemeinsamen Erklärung der Betriebsräte der Werft hervor. Die Thyssen-Krupp-Werftentochter Marine Systems wollte sich zu dem Bericht nicht äußern. Sie suche aber Wege aus der Branchenkrise, hieß es in einer Mitteilung. Dafür führe man national und international Gespräche, wie den Problemen begegnet werden könnte. Zu Inhalten und Gesprächspartnern werde man sich nicht äußern.

Den Betriebsräten zufolge verhandelt der Konzern über den Verkauf aller drei Betriebe in Hamburg. Dabei handelt es sich um die Schiffsreparatur, den Neubau sowie den Maschinenbau bei Blohm + Voss. Der Vorstand hat die Betriebsräte in der vergangenen Woche über Gespräche zum Verkauf aller drei Sparten informiert, heißt es in der Erklärung der Arbeitnehmervertreter. Betroffen von einem Verkauf wären nach Betriebsratsangaben 1700 Mitarbeiter in Hamburg und Kiel. Zu Kaufinteressenten habe die Werftholding von ThyssenKrupp keine Angaben gemacht.

Der Betriebsrat steht einem Verkauf grundsätzlich offen gegenüber. Wenn der Thyssen-Krupp-Konzern der Werft „keine Perspektive mehr bieten will oder kann“, könne ein Verkauf durchaus auch eine Chance bieten, sagte der stellvertretende Betriebsratschef Michael Ehlert. Jedoch müssten Arbeitnehmervertreter so- bald wie möglich in Verhandlungen eingebunden werden.

Die Werft und Maschinenfabrik Blohm + Voss wurde im Jahr 1877 gegründet. Knapp 30 Jahre später verfügte das Unternehmen über das größte geschlossene Werftengelände der Welt. Seit dem Zusammenschluss der Thyssen-Krupp- Werften mit der HDW-Gruppe im Jahr 2005 gehört Blohm + Voss dem europäischen Werftenverbund des Konzerns mit Sitz in Hamburg an. Thyssen-Krupp hatte zuletzt die Stornierung von Aufträgen für Containerschiffe verkraften müssen. Tsp

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