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Wirtschaft: Handel profitiert vom Wetter

Gelungener Endspurt im Weihnachtsgeschäft. Die Konkurrenz aus dem Internet wächst zweistellig.

Berlin - Der deutsche Einzelhandel geht beim Weihnachtsgeschäft zuversichtlich in den Endspurt. „Das Wetter passt“, sagte der Geschäftsführer des Einzelhandelsverbands HDE, Kai Falk, am Montag in Berlin. „Viele werden ihren Urlaub nutzen, um noch mal Weihnachtsgeschenke zu kaufen.“ Der Verband hatte am Wochenende nur eine durchwachsene Zwischenbilanz gezogen. „Wir rechnen mit einem kleinen Plus, auch wenn viele Händler nicht zufrieden sind“, sagte Falk.

Vor allem in den großen Städten hatten die Händler am letzten Adventswochenende viel zu tun – bislang war der vierte Adventssamstag der verkaufsstärkste Tag in der Vorweihnachtszeit. Klassiker wie Unterhaltungselektronik und Schmuck, aber auch hochwertige Lebensmittel waren der Renner. In kleineren Städten und auf dem Land zeigten sich Händler dem HDE zufolge jedoch nicht immer zufrieden. Dabei spiele auch eine Rolle, dass sich das Geschäft verstärkt ins Internet verlagere.

Im diesjährigen Weihnachtsgeschäft erwartet der HDE insgesamt einen Umsatz von 80,6 Milliarden Euro – 1,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch in der Zeit zwischen den Jahren dürften die Verbraucher noch einmal kräftig zulangen, weil sie Gutscheine einlösen und Sonderangebote nutzen. Die hohen Temperaturen in vielen Teilen Deutschlands hat viele Menschen bislang davon abgehalten, bei Wintermode und -schuhen zuzugreifen.

Noch größere Konkurrenz als bislang hat der klassische Einzelhandel durch Internethändler. Nach einer Umfrage des Bundesverbandes des deutschen Versandhandels (BVH) rechnen die Online-Händler in diesen Wochen mit Umsatzzuwächsen von mehr als 40 Prozent. Daran dürften auch die Streiks bei Amazon kaum etwas ändern.

Auch die Otto Group profitiert im Weihnachtsgeschäft vom wachsenden Online-Handel. Die Hamburger verbuchten zum Teil zweistellige Umsatzzuwächse. „Die Kunden nutzen zunehmend mobile Geräte wie Smartphones und Tablets zum Einkaufen“, sagte ein Unternehmenssprecher am Montag. Darauf hätten sich die verschiedenen Unternehmen unter dem Dach der Otto Group eingestellt.

Der Spielzeug-Shop von myToys habe in Spitzenzeiten mehr als 50 000 Aufträge am Tag entgegengenommen. Der Online-Shopping-Club Limango verzeichnete allein im November und im Dezember rund 350 000 Aufträge und konnte damit das Weihnachtsgeschäft gegenüber dem Vorjahr ausbauen.

Die größte Nachfrage gab es nach den Beobachtungen von Otto bei den Segmenten Bekleidung, Schmuck, Unterhaltungselektronik und Spielwaren. Ebenso liefen Dessous, Deko-Themen, Parfüm und Outdoorbekleidung. Otto ist nach Amazon der zweitgrößte Online-Händler der Welt und bei Mode und Lifestyle nach eigenen Angaben die Nummer eins. dpa

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