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Wirtschaft: Handelskonzerne haben den 11. September verkraftet

Für die deutschen Handelskonzerne ist das abgelaufene Geschäftsjahr 2001 "trotz schwieriger gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen" zufriedenstellend verlaufen. Sowohl die Essener Karstadt-Quelle, als auch die Bielefelder AVA-Gruppe sowie die Hagener Einzelhandelskette Douglas berichten über eine befriedigende Umsatzentwicklung in dem durch die Terroranschläge am 11.

Für die deutschen Handelskonzerne ist das abgelaufene Geschäftsjahr 2001 "trotz schwieriger gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen" zufriedenstellend verlaufen. Sowohl die Essener Karstadt-Quelle, als auch die Bielefelder AVA-Gruppe sowie die Hagener Einzelhandelskette Douglas berichten über eine befriedigende Umsatzentwicklung in dem durch die Terroranschläge am 11. September in den USA und eine flaue konjunkturelle Entwicklung gekennzeichneten Geschäftsjahr 2001. Unterdessen gab Karstadt-Quelle bekannt, dass man zusammen mit der Deutschen Telekom eine gemeinsame Kundenkarte anbieten wolle.

"Die Karstadt-Quelle AG hat ihr Umsatzziel punktgenau erreicht", kommentierte Vorstandschef Wolfgang Urban den Abschluss. "Zu unserer Ergebnisprognose, die kürzlich noch einmal bekräftigt wurde, gibt es nichts Neues zu berichten." Karstadt-Quelle hat sich vorgenommen, das Ergebnis vor Steuern um mehr als 25 Prozent auf mehr als 340 Millionen Euro zu erhöhen. Der Warenhaus- und Versandhandelskonzern steigerte den Umsatz 2001 um vier Prozent auf 15,9 Milliarden Euro. Dabei verlief das Weihnachtsgeschäft nur wenig besser als im Vorjahr. So nahm der Umsatz im vierten Quartal um 4,6 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro zu. Im Vorjahr kamen die Essener auf 4,5 Milliarden Euro. Mit der Umsatzsteigerung traf der Konzern weitgehend die Erwartungen der Analysten.

Das Bielefelder Einzelhandelsunternehmen AVA Allgemeine Handelsgesellschaft der Verbraucher AG habe ihre Wachstumsziele trotz der verschlechterten Rahmenbedingungen im deutschen Einzelhandel planmäßig und mit einer Punktlandung erreicht, erklärte Vorstandschef Kurt Lindemann. Der Konzernumsatz kletterte um 4,7 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro. Für 2002 erwartet Lindemann indessen keine Verbesserung des konjunkturellen Umfelds. Die Konsumbereitschaft werde durch Arbeitslosigkeit und hohe Steuern und Abgaben belastet. Eine solche Abschöpfung der Kaufkraft sei angesichts der Konjunkturkrise kontraproduktiv. Der AVA-Chef rechnet daher 2002 mit einem verschärften Kampf um Marktanteile.

Optimistisch äußerte sich die Douglas Holding AG. Auch im vierten Quartal habe sich bestätigt, "dass sich die Verbraucher auch in schwierigen Zeiten gern einen Hauch von Luxus gönnen." Innerhalb der Gruppe habe davon vor allem der Kern-Geschäftsbereich Parfümerien profitiert. Mit einem Anstieg des Umsatzes um 8,3 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro liege das Wachstum 2001 im Rahmen der Erwartungen. Auf vergleichbarer Fläche betrug das Plus allerdings nur 2,1 Prozent. 2002 will sich Douglas auf den Ausbau der drei Bereiche Parfümerien, Schmuck und Bücher konzentrieren. Insbesondere für die Douglas-Parfümerien habe die Expansion ins europäische Ausland Priorität, erklärte Douglas-Chef Henning Kreke.

Kartenbündnis mit der Telekom

Karstadt kündigte am Donnerstag ferner an, zusammen mit der Telekom Deutschlands größtes Kundenkarten-Programm aufzulegen. Darüber war bereits seit August 2001 spekuliert worden. Details des Gemeinschaftsunternehmens wollen die Unternehmen Ende Januar bekannt geben. Die Kundenkarte von Karstadt-Quelle und den Töchtern steckt nach früheren Angaben in rund acht Millionen Geldbörsen, während die Telekom mit ihrem im Herbst 2001 gestarteten Kundenkartenprogramm (Happy Digits) Zugang zu mehr als 40 Millionen Haushalten hat. Dem System gehört außerdem die Mülheimer Handelsgruppe Tengelmann (Kaisers, Plus) an. Die neue Karte, deren Name noch nicht bekannt ist, soll man auch als EC- und Kreditkarte nutzen können.

agr, HB

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