zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Handwerk schafft Arbeitsplätze

Stimmung so gut wie seit zwölf Jahren nicht mehr

Berlin - Dank der guten Konjunktur will das deutsche Handwerk in diesem Jahr erstmals seit 1994 wieder neue Arbeitsplätze schaffen. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) erwartet einen Zuwachs von 30 000 auf mehr als 4,8 Millionen Stellen. „Der Aufschwung ist stabil“, sagte ZDH-Generalsekretär Hanns-Eberhard Schleyer am Montag in Berlin. Die Stimmung sei so gut wie seit zwölf Jahren nicht mehr. Bei der Konjunkturumfrage für das erste Quartal beurteilten 77 Prozent der befragten Betriebe die Lage als gut oder befriedigend. Trotz der dämpfenden Mehrwertsteuererhöhung zu Jahresbeginn peilt die Branche für das laufende Jahr ein Umsatzplus von 2,5 Prozent an. „Sorgenkind bleiben jedoch die Erträge“, betonte Schleyer. Die niedrigen Gewinne bremsten die Investitionsbereitschaft der rund 950 000 Betriebe. Im vergangenen Jahr hatte das Handwerk nominal knapp sechs Prozent mehr verkauft – auch weil Häuslebauer wegen der bevorstehenden Mehrwertsteuer Ausgaben vorgezogen hatten.

Branchenspezifische Mindestlöhne lehnt das Handwerk nicht grundsätzlich ab. Schleyer sagte, es gebe seiner Ansicht nach zwar „keinen Regelbedarf in gesetzlicher Richtung“. Aber die Tarifparteien könnten – „falls angebracht“ – branchenspezifische Lösungen erarbeiten, wie das ja auch beim Gebäudereinigerhandwerk bereits geschehen sei. Diese Lösungen könnten dann über eine Ausweitung des Arbeitnehmerentsendegesetzes allgemeinverbindlich gemacht und damit auch auf ausländische Arbeitnehmer angewendet werden, sagte der Generalsekretär. Tsp

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false