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Handyhersteller: Nokia schreibt rote Zahlen

Der erfolgsgewohnte Handyhersteller Nokia meldet erstmals seit 16 Jahren rote Zahlen. Das Geschäft mit Siemens bringt hohe Verluste.

Helsinki - Im Horrorjahr der Handybranche hofft Branchenprimus Nokia auf einen versöhnlichen Jahresausklang. Das vierte Quartal dürfte in puncto Umsatz, Verkaufszahlen und Margen das Beste des Jahres werden, versprach Nokia- Chef Olli-Pekka Kallasvuo am Donnerstag. Zuvor musste er für das dritte Quartal erstmals seit 16 Jahren rote Zahlen melden. Zum Jahresende sollen aber in der gesamten Branche die Handy-Verkaufszahlen anziehen. Dadurch wird Nokia auch für das Gesamtjahr etwas zuversichtlicher. Trotzdem dürfte 2009 für die Handyhersteller weltweit mit einem Absatzrückgang von sieben Prozent ein mieses Jahr werden.

Nach Einschätzung von Experten schwimmen Nokia vor allem bei den neuen computerähnlichen Handys die Felle davon. Der Marktanteil von Nokia bei diesen Smartphones sank von 41 Prozent im zweiten auf 35 Prozent im dritten Quartal. Vor allem die Verkaufszahlen des als Flaggschiff deklarierten Modells N97 hätten sich im dritten Quartal kaum verbessert, kritisiert Gartner-Analystin Carolina Milanesi. Insgesamt lieferte Nokia von Juli bis September 1,8 Millionen Geräte des Typs aus – Apple hatte die Millionenmarke mit seinem iPhone 3GS bereits nach drei Verkaufstagen geknackt.

Das größte Sorgenkind im Konzern bleibt aber die Netzwerksparte. Im dritten Quartal verbuchte Nokia Abschreibungen von rund einer Milliarde Euro auf das Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Networks NSN. Vor allem deswegen wies der Konzern für das dritte Quartal einen Verlust von 913 Millionen Euro aus. Ohne diese Sonderbelastung hätte Nokia einen Gewinn von 602 Millionen Euro gemacht. Der Konzernumsatz sank gegenüber der Vorjahresperiode um 19,8 Prozent auf 9,8 Milliarden Euro. Die Zahl der insgesamt verkauften Mobiltelefone sank um acht Prozent auf 108,5 Millionen Stück. dpa

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