Handysoftware: Microsoft und Nokia verbünden sich

Düsseldorf - Vor dem Hintergrund sinkender Verkäufe von Smartphones plant der Handyhersteller Nokia eine stärkere Kooperation mit Microsoft. Smartphones sind Mobiltelefone, die eigentlich tragbaren Taschencomputern entsprechen. Das Softwarepaket Office 2010 von Microsoft soll die Business-Smartphones der Finnen für Geschäftsleute attraktiver machen. Microsoft wiederum will die Bedeutung seiner Programme auf mobilen Geräten erhöhen. Mit der Allianz wollen der Softwarekonzern und der umsatzstärkste Handyhersteller der Welt den Vormarsch von Wettbewerbern im Mobilfunkmarkt wie RIM („Blackberry“), Apple („iPhone“) und Google („Android“) eindämmen.

Bislang ist Office nur für Handys mit dem Betriebssystem Windows Mobile erhältlich, die aber immer unbeliebter werden. „Das ist das erste Mal, dass wir Office-Applikationen für eine andere Mobil-Plattform entwickeln“, sagte Stephen Elop von Microsofts Business Division. Die Arbeiten sollen unmittelbar beginnen. Nokia und Microsoft wollen sich auch bei der Vermarktung zusammentun.

Nach Angaben des Marktforschungsinstituts Gartner legte der Smartphone- Markt im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 27 Prozent auf weltweit 40,9 Millionen Geräte zu. Verlierer waren Nokia, dessen Anteil von 47,4 auf 45 Prozent sank, und Geräte mit Windows Mobile. Der Anteil des Betriebssystems von Microsoft sank von zwölf auf neun Prozent. Zum Vergleich: Apples iPhone sprang in dem Zeitraum von 2,8 auf 13,3 Prozent Marktanteil. Vom neuen Flaggschiff N97 setzte Nokia im Quartal nur 500 000 Geräte ab. Apples neues iPhone dagegen verkaufte sich eine Million mal an nur einem Wochenende.

Microsoft hatte bereits angekündigt, dass mit dem Start von Office 2010 für PCs Anfang 2010 auch Versionen für die Nutzung im Internet und auf Smartphones erscheinen werden. Office-Dokumente können auf Handys angezeigt, aber nur auf Geräten mit Windows Mobile mit der Office-Software bearbeitet werden. pos (HB)