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Wirtschaft: Hatakka setzt auf Kohle

Vattenfall will nicht raus aus der Lausitz.

Berlin - Eine Standortgarantie ist das nicht. Doch was der Deutschland-Chef von Vattenfall zu sagen hat, klingt beruhigender als manche Spekulation der vergangenen Wochen. „Vattenfall bleibt auf absehbare Zeit Eigentümer seiner kontinentaleuropäischen Aktivitäten“, sagt Tuomo Hatakka. Deutschland brauche die Braunkohle noch länger für die Grundlast seiner Stromversorgung. Die ist besonders gefragt in Zeiten, in denen die stärkste Industrienation Europas zunehmend auf Wind- und Solarstrom umstellt. Der schwankt je nach Jahreszeit und Wetter und ist für die Grundlast nicht geeignet.

Hatakka traf sich am Dienstag im Berliner Heizkraftwerk Klingenberg mit dem SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel und dem örtlichen Kandidaten für die Bundestagswahl, Erik Gührs. Sie diskutieren, wie es mit der Energieversorgung weitergeht. In dem Kraftwerk an der Spree wird Braunkohle aus der Lausitz verfeuert, was Umweltorganisationen wegen des hohen CO2-Ausstoßes anprangern. Gabriel fragt nach den Arbeitsplätzen in dem Kohlerevier im Süden Brandenburgs und Norden Sachsens: „Die Jungs in der Lausitz machen sich wirklich große Sorgen.“

Hatakka entgegnet, in den Zeitungen sei vieles überinterpretiert worden. Der Braunkohle-Tagebau werde noch mindestens 20 Jahre bleiben. Gabriel schloss sich meistens der Meinung Hatakkas an, wenn der Manager seine Schwierigkeiten mit der Energiewende beschrieb. „Wir haben ein Monster auf die Beine gebracht“, sagt Hatakka zum Ausbau der Solaranlagen. „Wir haben wirklich Anarchie in diesem Bereich“, stimmt Gabriel zu und versprach, eine SPD-geführte Regierung werde das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) „auf den Kopf stellen“. dpa

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