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Hauptversammlung beim ADAC. Die tiefe Krise, in die der zweitgrößte Autofahrerclub der Welt gestürzt ist, erfordert umfassende Reformen.

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Update

Hauptversammlung nach dem Skandal: Der ADAC versucht den Neustart

Der ADAC ist eine Riesenorganisation. Die tiefe Krise, in die der zweitgrößte Autofahrerclub der Welt gestürzt ist, erfordert umfassende Reformen. Jetzt will er weniger Politik betreiben - und mehr Aufklärung.

Der ADAC hat auf seiner Jahreshauptversammlung am Sonnabend in Saarbrücken eine Neuausrichtung angekündigt. So werde der Club in Zukunft stärker die Interessen seiner derzeit 19 Millionen Mitglieder berücksichtigen. Der kommissarisch tätige ADAC-Präsident August Markl sagte zu den knapp 200 Delegierten der Veranstaltung: „Der ADAC“ - so sei die öffentliche Wahrnehmung - sei ein „kommerziell ausgerichtetes Erfolgsmodell, das seine Mitglieder vorwiegend als Quelle neuer Einnahmen sieht.“ Eine „Organisation, die alles unter das Primat des Geldverdienens stellt. Da ist, das müssen wir selbstkritisch zugeben, viel Wahres dran.“ Der ADAC sei im vergangenen Jahrzehnt besonders stark von betriebswirtschaftlichen Zielen geleitet worden. Die Vereinssatzung und der darin formulierte Auftrag seien dabei „etwas stark gedehnt“ worden.

Darüber hinaus kündigte Markl an, man werde sich künftig „nicht mehr aktiv in politische Diskussionen einmischen“. Stattdessen wolle man „eine klar aufklärende Rolle“ einnehmen. „Das war in der Vergangenheit nicht immer der Fall.“ Vizepräsident Ulrich Klaus Becker sagte, beispielsweise habe die Clubzeitschrift „Motorwelt“ die politischen Diskussionen um die so genannte Ausländermaut und die Mängel an deutschen Straßen „nicht immer mit der erforderlichen Sachlichkeit dargestellt“. Zur Aufklärung und Behebung der vereinsinternen Missstände wurde am ebenfalls Sonnabend ein Internet-Portal für Hinweisgeber freigeschaltet.

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