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Wirtschaft: Hedge Funds: Nun auch für Privatanleger

Die Deutsche Bank möchte ihren vermögenderen Privatkunden auch die in den letzten Jahren durch diverse Schieflagen in die Kritik geratenen Hedge Funds schmackhaft machen. Generell seien Hedge Funds ein seit Jahrzehnten bewährtes und lukratives Anlageinstrument, dass eine ähnliche Rendite abwerfe wie Aktien bei einem Risiko einer Anleihe.

Die Deutsche Bank möchte ihren vermögenderen Privatkunden auch die in den letzten Jahren durch diverse Schieflagen in die Kritik geratenen Hedge Funds schmackhaft machen. Generell seien Hedge Funds ein seit Jahrzehnten bewährtes und lukratives Anlageinstrument, dass eine ähnliche Rendite abwerfe wie Aktien bei einem Risiko einer Anleihe. Hedge Funds seien zu Unrecht durch Einzelfälle in Verruf geraten, betont Bernd von Maltzan, bei der Deutschen Bank als Bereichsvorstand für das Private Banking verantwortlich.

Privatanleger will die Deutsche Bank nicht für ein direktes, für eine Einzelperson ohnehin viel zu kostspieliges Investment in einzelne Hedge Funds gewinnen, sondern für einen "Fonds für Funds", der das Geld in 15 bis 50 verschiedene Hedge Funds investiert. "Wir wollen diese Anlageform auch für eher konservativ ausgerichtete Anleger interessant machen", sagt von Maltzan.

Einzelne Hedge Funds tragen, das räumt von Maltzan ein, ein erhebliches Risiko. Das könne aber durch die Anlage in einem Portfolio von Hedge Funds reduziert werden. Nach Angaben der Deutschen Bank gibt es derzeit weltweit 5000 bis 6000 Hedge Funds. "Die meisten sind nicht sehr riskant", sagt von Maltzan. In den USA legten zum Beispiel auch große Pensionsfonds ihr Geld in Hedge Funds an. Insgesamt sei weltweit derzeit ein Vermögen von etwa 450 Milliarden Dollar in Hedge Funds angelegt. Die Erträge können sich im Schnitt durchaus sehen lassen: Der Deutsche Bank Hedge Funds-Fonds in den USA erwirtschafte 1999 eine Rendite von 16,6 Prozent und im ersten Halbjahr von 5,35 Prozent in Dollar und 15,6 Prozent in Euro. Insgesamt verfügten Hedge Funds im Durchschnitt in den neunziger Jahren über eine Rendite von Aktien und ein Risiko von Anleihen.

Nach Ansicht von Maltzans muss die Deutsche Bank ihren Anlegern solche und andere alternative Anlagemöglichkeit anbieten, um die Portfolien stärker von Marktschwankungen unabhängig zu machen und damit eine dauerhaft attraktive Rendite zu erzielen. Dazu zählt der Banker neben dem jüngsten Fondsprodukt auch Risiko-Kapital, Währungsprodukte oder Immobilienanlagen. Durch die Integration von Bankers Trust habe die Deutsche Bank Zugang zu entsprechendem Know How in den USA.

Dass sich dieser Ansatz auszahlt, glaubt von Maltzan den Zahlen entnehmen zu können. Danach hat sich Zahl der Private Banking-Kunden der Deutschen Bank seit Anfang 1999 um rund 80 000 auf derzeit über 480 000 erhöht. Davon betreue man 350 000 vermögendere Anleger in Deutschland. Mittlerweile beschäftige die Sparte in 38 Ländern rund 5400 Mitarbeiter. "Wir sind eines der erfolgreichsten Wachstumsfelder des Konzerns", sagt von Maltzan.

ro

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