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Wirtschaft: Heidelberger Druckmaschinen AG: Der Konzern nimmt die Prognosen zurück

Bernhard Schreier, Vorstandschef der Heidelberger Druckmaschinen AG, ist angesichts der schlechteren Konjunkturaussichten vorsichtiger geworden: Das ursprüngliche Ziel, bei Umsatz und Ergebnis um 10 Prozent zulegen zu wollen, sprach der Manager bei der gestrigen Bilanzpressekonferenz nicht mehr an. Schreier sagte lediglich, dass er gegenüber dem Rekordjahr 2000/01 ein Plus anstrebe.

Bernhard Schreier, Vorstandschef der Heidelberger Druckmaschinen AG, ist angesichts der schlechteren Konjunkturaussichten vorsichtiger geworden: Das ursprüngliche Ziel, bei Umsatz und Ergebnis um 10 Prozent zulegen zu wollen, sprach der Manager bei der gestrigen Bilanzpressekonferenz nicht mehr an. Schreier sagte lediglich, dass er gegenüber dem Rekordjahr 2000/01 ein Plus anstrebe. Der Vorstandschef verwies auf die Eintrübung des US-Geschäfts. So seien die Auftragseingänge in der größten Sparte des Konzerns, dem Bogenoffset, im Nafta-Raum (Nordamerika, Kanada und Mexiko) "leicht rückläufig". Wie es weiter gehen werde, wisse man spätestens im September nach der US-Fachmesse "Print" in Chicago.

Im ersten Quartal stiegen die Umsätze nach vorläufigen Berechnungen um fünf Prozent. Die Auftragseingänge gingen um 28 Prozent zurück, was laut Herbert Meyer, Finanzchef von Heidelberger, aber auf den hohen Vorjahreswert durch die Fachmesse Drupa zurückzuführen ist. Grund für Pessimismus sieht Schreier gleichwohl nicht. Er erwartet, dass der Umsatz von zuletzt 5,3 Milliarden Euro (knapp zehn Milliarden Mark) im Geschäftsjahr 2000/01 binnen fünf Jahren auf acht Milliarden Euro steigt.

Auch Analysten waren von den Zahlen des ersten Quartals nicht beunruhigt. "Kein Unternehmen wird sich der weltweiten Abschwächung komplett entziehen können", sagte Bernd Laux von der Bank CAI Cheuvreux. Wenn sich die US-Konjunktur zum Jahresende wieder erholen sollte, sei Heidelberger eines der wenigen Unternehmen, das weitgehend unbeschadet aus der Situation herauskommen werde.

Schreier gründet seinen Optimismus auf neue Produkte etwa in der Sparte Zeitungsrotationen. Gleichzeitig denkt das Management über Akquisitionen in der Weiterverarbeitung (Finishing) nach, um auch dort die weltweit führende Position zu erreichen. Im Digitaldruck soll der Marktanteil bei Schwarz-Weiß-Maschinen innerhalb von fünf Jahren von 17 auf 30 Prozent wachsen. Auch für die Farbvariante Nexpress 2100 lägen bereits zahlreiche Anfragen vor. Schreier bekräftigte sein Interesse, mittelfristig das mit Eastman Kodak betriebene Joint Venture Nexpress übernehmen zu wollen. Gegenüber dem Handelsblatt hatte Kodak-Finanzchef Bob Brust vor wenigen Wochen erklärt, auch sein Unternehmen habe großes Interesse an Nexpress.

jkn

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