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Foto: promo

© Elke A.Jung-Wolff

HEIK AFHELDT trifft …: Klaus Siegers, Bankier

Es gab schon so manche Ablösung auf der Kommandobrücke dieser traditionsreichen Privatbank. Nun wirkt seit Herbst letzten Jahres am Hohenzollerndamm ein dynamischer Banker aus Nordrhein-Westfalen.

Es gab schon so manche Ablösung auf der Kommandobrücke dieser traditionsreichen Privatbank. Nun wirkt seit Herbst letzten Jahres am Hohenzollerndamm ein dynamischer Banker aus Nordrhein-Westfalen. Ein Teamplayer, wie er sich versteht, in korrekten Nadelstreifen, mit jungenhaftem Gesicht und einem unternehmerischen dicken Haarschopf. Ehrliche Begeisterung, für gerade diese Bank und in Berlin zu arbeiten, lässt er spüren und verrät seine ausgeprägte Vorliebe für kleine, überschaubare Einheiten. Das glaubt man dem weit herumgekommenen Betriebswirt und Investmentexperten gerne.

Seine Laufbahn hatte der junge Mann aus Oberhausen mit Praktika bei der Sparkasse und 1982 als Auslands-Trainee der großen West LB aus Düsseldorf in England begonnen. Das waren spannende Jahre für dieses damals noch sehr expansionsfreudige Institut in London, wo er auch seine Freundin aus Schulzeiten ehelichte. Von England ging es mit seinem damaligen Chef nach München zur Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank, immer im Wertpapieranlagengeschäft für institutionelle und private Anleger. Aber der familienorientierte, katholisch erzogene Sohn eines Metzgermeisters und Jüngste von vier Brüdern wollte gerne näher zu Eltern und Großeltern im Ruhrpott. So wechselte er zur Privatbank Schröder, Münchmeyer, Hengst (SMH) – eigentlich nach Düsseldorf. Dann aber wurde er bei einer Weihnachtsfeier ganz kurzfristig für SMH nach Luxemburg gelockt und war mit zwölf Mitarbeitern im florierenden Fondsgeschäft aktiv. 1998 kam ein Ruf der West LB: Vertriebsvorstand für die West AM (Asset Management). Nach zwei Jahren wechselte er erneut zur SMH, die nun zur UBS gehörte, und baute deren Düsseldorfer Filiale aus. Das klappte hervorragend und weit besser als ein Intermezzo bei JPMorgan. Als 2005 die Weberbank an die West LB ging, holte man den so erfolgreichen „Privatbanker“ in deren Düsseldorfer Führung. Es entstanden die Weberbankfilialen Düsseldorf, Bielefeld und Essen.

Und nun, seit die Weberbank ihren geeigneten Eigentümer in der Mittelbrandenburgischen Sparkasse gefunden hat, arbeiten er und sein Team mit großem Erfolg unter der Zwei-Marken-Strategie an der Ausweitung des Geschäfts. Das gehobene Privatkundengeschäft ist ihr Markt. Stiftungen und Organisationen peilen sie besonders an. Die „Assets under Management“ sind 2010 zwischen zwölf und 13 Prozent auf gut vier Milliarden Euro angewachsen. „Best of Class“ mit langjährigen kompetenten Beratern ist ihr Ziel. Demnächst wollen sie auch in Potsdam aufmachen. Ein Schlüssel zum Erfolg sei: Interessenkonflikte zu vermeiden und das lädierte Image der Banker durch überzeugendes Auftreten zu reparieren.

Der ehemals begeisterte Fußballer und gelegentliche Golfer hat heute ein großes Hobby: die Fotografie. Kein Wunder, dass sich die Bank auch für die Galerie C/O und die Hertha als Mäzen engagiert.

Heik Afheldt war Herausgeber des

Tagesspiegels.

Klaus Siegers (50) ist seit September 2010 der Vorstandsvorsitzende der Weberbank Actiengesellschaft. Der Betriebswirt und Investment-Analyst (DVFA) wurde in Oberhausen geboren.

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