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Wirtschaft: Heiliger Iker

Seoul. „Heiliger Iker“, schrie ein Rundfunk-Reporter ins Mikrofon.

Seoul. „Heiliger Iker“, schrie ein Rundfunk-Reporter ins Mikrofon. Die Zeitung „Marca“ pries die „Hände Gottes“. Und „La Razon“ erhob „Iker von Spanien“ sogar in den Adelsstand. Im Achtelfinaldrama gegen Irland setzte sich Iker Casillas, der Torhüter von Real Madrid, selbst ein Denkmal. Der erst 21-Jährige, der Trainer und Mitspieler mit Fangfehlern bei hohen Bällen regelmäßig zur Verzweiflung treibt, hielt gegen Irland zunächst einen Strafstoß in der regulären Spielzeit, bevor er den Iren im Elfmeterschießen mit zwei Paraden den Nerv raubte. Dabei war die jüngste Nummer eins der Fußball-WM bis vor kurzem nicht einmal Stammspieler in Verein und Nationalmannschaft.

Es war ein Mittwoch im Mai, als Casillas das Glück winkte - nicht zum ersten Mal als Pech eines Konkurrenten. Madrids Torhüter Cesar Sanchez verletzte sich im Champions-League-Finale gegen Leverkusen. Casillas, der seit dem Winter auf der Bank saß, rettete Real mit spektakulären Paraden den Sieg.

Schon zwei Jahre zuvor hatte er mit 19 als jüngster Torwart die Champions League gewonnen. Als 18-Jähriger debütierte er in der Primera Division. Eine Verletzung des Real-Keepers Bodo Illgner hatte ihn über Nacht zwischen die Pfosten des erfolgreichsten europäischen Klubs befördert. Glück hatte er auch vor der WM. Spaniens Stammtorhüter Santiago Canizares ließ eine Parfüm-Flasche fallen, zerschnitt sich dabei eine Sehne im Fuß und musste deshalb die WM absagen. Und plötzlich war Casillas die Nummer eins.Tsp

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