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Wirtschaft: Heizen wird immer teurer

Mieterbund warnt vor Kostensteigerungen um bis zu 18 Prozent. Mehr Geld für Energieimporte.

Frankfurt am Main/Berlin - Für die Einfuhr von Öl, Gas und Kohle hat Deutschland in den vergangenen zwei Jahren einer Studie zufolge mehr bezahlen müssen als je zuvor. Die Kosten für fossile Energieträger hätten 2012 und 2013 mit 94 sowie 91 Milliarden Euro historische Höchststände erreicht, heißt es in einer Untersuchung zu den Gefahren dieser Abhängigkeit im Auftrag der Grünen-Bundestagsfraktion. Jeder Bundesbürger wird demnach in diesem Jahr rechnerisch 1135 Euro für den Import fossiler Energien ausgeben – nur 34 Euro weniger als im Rekordjahr 2012. Vor zehn Jahren, 2003, mussten lediglich Energierohstoffe im Wert von 410 Euro pro Kopf eingeführt werden. Das entsprach 1,6 Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts, in diesem Jahr werden es schon 3,5 Prozent sein.

Dies sei erst der Anfang, warnte Studienautor Steffen Bukold. Der Hamburger Energieexperte erwartet in seinem nach eigenen Angaben „konservativ gerechneten Szenario“, dass Deutschland 2030 173 Milliarden Euro für seine Importe zahlen muss – also fast doppelt so viel wie heutzutage. In seiner Analyse beruft sich Bukold auch auf Daten des Deutschen Mieterbunds (DMB). Der hatte im Oktober gemeldet, dass Mieter wegen steigender Preise und des kalten vorigen Winters 2013 womöglich um bis zu 18 Prozent fürs Heizen mehr zahlen müssen.

Teuer wird dies vor allem für die vielen Deutschen mit Ölheizungen. Kostete das Heizen einer durchschnittlich gut gedämmten 70-Quadratmeter-Wohnung mit Öl 2012 in etwa 990 Euro, sind es in diesem Jahr schon 1127 Euro. Im Jahre 2030 dürften dafür laut Prognose mehr als 1900 Euro fällig werden. Fernwärmekunden kommen derzeit etwas billiger davon. Sie zahlten im Schnitt 860 Euro für eine 70-Quadratmeter-Wohnung, 1013 Euro in diesem Jahr. Am günstigsten heizen derzeit Gaskunden, die 2012 für eine gleich große Wohnung nur 770 Euro im vergangenen und 962 in diesem Jahr aufbringen müssen.AFP/kph

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