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Heizkosten: Auch für 2006 drohen saftige Nachzahlungen

Mieter müssen sich auch für dieses Jahr auf hohe Nachzahlungen bei ihren Heizkosten einstellen. Der Mieterbund fordert darum eine schnelle Einführung des Energiepasses.

Berlin - Trotz eines Rekordniveaus im vergangenen Jahr spreche alles dafür, dass die Preise auch 2006 weiter anzögen, erklärte der Deutsche Mieterbund (DMB). So habe der durchschnittliche Heizölpreis bisher rund 20 Prozent über den Preisen des Vorjahres gelegen. Auch bei den Gaspreisen drohe eine weitere Steigerung. Im Jahr 2005 waren laut DMB trotz sinkenden Energieverbrauchs die Heizkosten in die Höhe geschnellt. Der Mieterbund forderte als Konsequenz die Bundesregierung zur schnellen Einführung eines verbraucherfreundlichen Energiepasses auf.

Der Energieverbrauch ging dem DMB zufolge im vergangenen Jahr um fünf bis sieben Prozent zurück. Grund dafür waren unter anderem Reparaturen, Modernisierungen oder ein sparsameres Verhalten der Mieter. Auf der anderen Seite erhöhten sich die Heizkosten im Abrechnungsjahr 2005 enorm: Diese seien um 24 bis 27 Prozent bei Ölheizungen und um 12 bis 18 Prozent bei Gasheizungen gestiegen. Nachforderungen der Vermieter bei Betriebskostenabrechnungen von mehreren hundert Euro seien keine Seltenheit gewesen.

DMB: Energiepass für Transparenz unverzichtbar

Der Kostenanstieg bei Gas und Öl kann nach Ansicht des Mieterbundes vor allem mit energetischen Verbesserungen in der Wohnung abgemildert werden. Dazu sei aber mehr Transparenz etwa durch Energieausweise "unverzichtbar", erklärte der Verband. Er sprach sich dabei für die Einführung von bedarfsorientierten Ausweisen aus. Solche Pässe sollen Aufschluss darüber geben, wie gut etwa Fenster und Wände isoliert sind und wie es um den Zustand der Heizanlage bestellt ist. Die Alternative wäre ein Verbrauchspass, der Auskunft über den Energieverbrauch der Vormieter oder Vorbesitzer einer Immobilie geben würde. Die Bundesregierung plant derzeit die Einführung eines Energiepasses.

Mieterbund-Direktor Franz-Georg Lips sprach sich in der Diskussion um die Form des Passes für einen "bundesweit einheitlichen und verständlichen Energieausweis" aus, der für Mieter und Käufer eine echte Vergleichbarkeit auf dem Markt herstelle. Dazu werde ein objektives Bewertungsschema für Gebäude gebraucht, "das qualitativ eindeutige Aussagen über die energetische Gebäudequalität enthält." Diese Voraussetzungen erfülle nur der bedarfsorientierte Energieausweis, erklärte Rips. (tso/AFP)

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