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HERTIE: Großer Ausverkauf

Am Ende ging alles ganz schnell. Zehn Monate hatten Insolvenzverwaltung und Betriebsräte um die Rettung Herties gekämpft – vergeblich.

Am Ende ging alles ganz schnell. Zehn Monate hatten Insolvenzverwaltung und Betriebsräte um die Rettung Herties gekämpft – vergeblich. „Wir kommen nicht mehr weiter, so traurig das ist“, teilte Hertie-Insolvenzverwalter Biner Bähr der Gläubigerversammlung am Mittwoch mit. Innerhalb von zwei Monaten soll die Warenhauskette nun liquidiert werden. Den 2600 Mitarbeitern droht nun die Arbeitslosigkeit.“Manche der Kollegen sind zusammengebrochen und haben geweint“, sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Bernd Horn. Bei einem Altersdurchschnitt von „Mitte vierzig“ habe kaum einer der Kollegen noch eine realistische Chance auf einen neuen Arbeitsplatz. Ein Ausverkauf sowie die Schließung der 54 Filialen und der Konzernzentrale in Essen-Kettwig wird in den kommenden Wochen eingeleitet. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und Insolvenzverwalter Bähr machten den Hauptimmobilieneigner und britischen Finanzinvestor Dawnay Day für die gescheiterte Rettung verantwortlich. Es sei Dawnay Day vor allem darum gegangen, Geld aus den Warenhäusern zu ziehen, sagte Bähr. Dawnay Day hatte sich mit Immobilien verspekuliert und war 2008 selbst in die Insolvenz gegangen. Im Juli 2008 folgte die Hertie-Pleite. Die Dawnay-Day-Tochter MABV will nun ihre Bemühungen fortsetzen, die Hertie-Gebäude zu verkaufen oder neue Mieter zu finden. HB

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