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Wirtschaft: Hier flossen Gelder in Millionenhöhe

Gegen Europas größten Elektronikkonzern Philips ermittelt seit einigen Monaten die Staatsanwaltschaft Hamburg. Rund 100 Philips- Mitarbeiter stehen unter Verdacht, Einkäufer diverser Elektronikfachmärkte, darunter Saturn und Media Markt, in großem Stil bestochen zu haben.

Gegen Europas größten Elektronikkonzern Philips ermittelt seit einigen Monaten die Staatsanwaltschaft Hamburg. Rund 100 Philips- Mitarbeiter stehen unter Verdacht, Einkäufer diverser Elektronikfachmärkte, darunter Saturn und Media Markt, in großem Stil bestochen zu haben. Den Philips-Mitarbeitern wird vorgeworfen, Einkäufern der Warenhäuser unter anderem Sachgeschenke angeboten zu haben, um Aufträge zu erhalten. Daneben sollte eine bessere Positionierung der Philips-Geräte in den Läden erreicht werden. Ein ehemaliges Mitglied der Geschäftsführung von Philips Deutschland soll die Bestechung in den Jahren 2000 bis 2002 angeordnet haben. Sein Ziel soll es gewesen sein, den Umsatz im Geschäftsbereich Haushaltsgeräte zu erhöhen.

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Im Betrugsskandal beim Geldtransportunternehmen Heros müssen sich die Firmengründer und drei weitere Manager vor Gericht verantworten. Im Februar 2006 musste Heros für 27 Tochtergesellschaften Insolvenz anmelden, nachdem bekannt wurde, dass jahrelang Gelder veruntreut und unterschlagen wurden. Den Angeklagten werden insgesamt 282 Straftaten mit einem Gesamtschaden von 250 Millionen Euro zur Last gelegt. Sie sollen ihnen anvertraute Kundengelder für Verluste des Unternehmens und für private Zwecke veruntreut haben. Im Prozess, der seit Ende November vor dem Landgericht Hannover stattfindet, legte ein Angeklagter am vergangenen Dienstag weitere Details des Betrugs offen. Der Angeklagte gab an, dass er Firmengründer Karl-Heinz Weis mehrfach sechsstellige Bargeldbeträge auf einem Autobahnrastplatz übergeben habe, die als Schmiergeld bestimmt waren. Am 19. Dezember wird der Prozess fortgesetzt.

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Der Autokonzern Daimler-Chrysler kämpft gleich mit mehreren Bestechungsverdachtsfällen. Bereits seit zwei Jahren ermitteln Anwälte der US-Börsenaufsicht SEC gegen das Unternehmen. Daimler-Chrysler-Managern wird vorgeworfen, in mehr als einem Dutzend Länder Schmiergelder gezahlt zu haben. Der Konzern hatte schon vor längerer Zeit dazu erklärt, dass vor allem in Afrika, Asien und Osteuropa solche Zahlungen erfolgt seien. Im Zuge dieser Ermittlungen mussten bereits etwa 15 Manager den Autokonzern verlassen. Anwaltskosten und Strafzahlungen hätten den Umfang von etwa 400 Millionen Euro erreicht. In die Ermittlungen ist auch die Staatsanwaltschaft Stuttgart eingeschaltet. Sie untersucht Bestechungsvorwürfe wegen der Lieferung von Autos nach Polen und Ghana. Erst vor einigen Wochen wurden mehrere hochrangige Manager von Daimler-Chrysler wegen unkorrekter Geschäfte im Busbereich freigestellt. ysh

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