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Lithium

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High-Tech-Batterien: Neue Energie aus Sachsen

Daimler und Evonik planen ein Werk für Lithium-Ionen-Batterien in Kamenz. Die Produktion soll 2011 beginnen.

Kamenz/Stuttgart/Essen - Ab 2012 sollen Fahrzeuge von Mercedes mit neuartigen Lithium-Ionen-Batteriesystemen betrieben werden. Dies ist der Plan des Stuttgarter Autobauers Daimler, der zusammen mit dem Essener Industriekonzern Evonik eine Fabrik für High-Tech- Batterien für Elektroautos im sächsischen Kamenz errichten will. Ab Herbst sollen in der Westlausitzer Kreisstadt die Bagger rollen, geplanter Produktionsbeginn ist Anfang 2011.

Noch sei der Grundstückskaufvertrag mit der Kamenzer Stadtverwaltung nicht unterzeichnet, dies solle jedoch noch im Juli passieren, wie ein Daimler-Sprecher sagte. Investiert würde ein niedriger zweistelliger Millionenbetrag, dazu kämen Fördermittel. Genauere Summen nannte der Sprecher nicht. In Kamenz sollen bei der Deutschen Accumotive – einem Gemeinschaftsunternehmen, an dem Daimler 90 Prozent und Evonik zehn Prozent hält – rund 60 Arbeitsplätze in Produktion und Verwaltung geschaffen werden. Die Kapazität des Standortes werde je nach zukünftigen Produktgenerationen stufenweise erweitert, hieß es. Gesellschaftssitz sowie Forschungs- und Entwicklungsstandort ist Nabern in Baden-Württemberg

Auf einem etwa drei Hektar großen Areal soll Accumotive die neuen Energiespeicher herstellen, die noch effizienter und leichter sein sollen als die von japanischen Herstellern verwendeten Nickel- Metallhydrid-Batterien. Direkt nebenan sitzt die Firma Li-Tec, eine weitere Tochter von Daimler und Evonik. Li-Tec gilt als einer der weltweiten Technologieführer bei Entwicklung und Herstellung von Batteriezellen für Lithium-Ionen-Batterien – und soll Komponenten zuliefern. Die Kapazitäten von Accumotive sollen zunächst auf den Bedarf von Daimler konzentriert werden. Zukünftig ist aber auch der Verkauf der Batterien an Dritte geplant.

Die neuen Akkus seien eine „Schlüsseltechnologie für die Elektrifizierung des Autos“, hieß es bei den Konzernen. „Hier wird Zukunft geschrieben“, bekräftigte Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich. Die Technologie zur Herstellung der Lithium-Ionen-Zellen, in die Evonik nach eigenen Angaben bisher rund 80 Millionen Euro investiert hat, war 2007 für den Deutschen Zukunftspreis nominiert. Nach Schätzungen des Konzerns übersteigt das globale Marktvolumen für Lithium-Ionen-Batterien im nächsten Jahrzehnt die Schwelle von zehn Milliarden Euro, das für Batteriematerialien vier Milliarden Euro. Ziel der Bundesregierung ist es, dass bis 2020 eine Million am Stromnetz aufladbare Elektro- und Hybridfahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs sind.Jan Oberländer

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