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Wirtschaft: High-Tech: In der Branche steigt die Stimmung

Weltweit führende Computer- und Softwarekonzerne haben am Donnerstag mit Meldungen über steigende Gewinne die zuletzt düstere Stimmung in der High-Tech-Branche aufgehellt. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres schlugen die Schwergewichte SAP, IBM, Apple und AMD die Erwartungen der Börse.

Weltweit führende Computer- und Softwarekonzerne haben am Donnerstag mit Meldungen über steigende Gewinne die zuletzt düstere Stimmung in der High-Tech-Branche aufgehellt. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres schlugen die Schwergewichte SAP, IBM, Apple und AMD die Erwartungen der Börse. Die Kurse zogen daraufhin an.

Aus deutscher Sicht besonders erfreulich verläuft die Entwicklung bei dem Walldorfer Software-Konzern SAP. SAP hat im ersten Quartal 2001 seinen Gewinn deutlich stärker als erwartet gesteigert, und rechnet auch für die kommenden Monate mit einem anhaltend kräftigen Wachstum. Der Überschuss habe sich bis Ende März auf 117 Millionen Euro mehr als verdoppelt, teilte SAP mit. Damit übertraf der Konzern die Prognosen von Analysten, die im Schnitt 74,6 Millionen Euro erwartet hatten. SAP dehnte zudem seine Prognose für das erste Halbjahr 2001 auf das dritte Quartal aus und hob sich so von vielen Konkurrenten ab, die zuletzt ihre Erwartungen gesenkt hatten. Demnach will SAP bis Ende September den Umsatz um mehr als 23 Prozent steigern und die Rendite weiter erhöhen. An der Börse legten die SAP-Vorzüge bis zum späten Nachmittag um rund acht Prozent zu.

SAP teilte weiter mit, das operative Ergebnis sei im ersten Quartal ohne die Kosten für Mitarbeiter-Bonusprogramme um 82 Prozent auf 233 Millionen Euro gewachsen. Allerdings war das erste Quartal 2000 schwach ausgefallen. Die Ergebnisse lagen deutlich über den Prognosen von Analysten, die im Schnitt ein operatives Ergebnis (Ebit) von 152,3 Millionen Euro erwartet hatten. Während der Umsatz von SAP im ersten Quartal 2001 um 29 Prozent auf 1,52 Milliarden Euro kletterte, stiegen die Kosten nur um zwei Prozent. Die operative Rendite wuchs auf 15 (Vorjahr elf) Prozent.

Auch der weltgrößte US-Computerkonzern IBM übertraf bei Umsatz und Gewinn bei weitem die Vorjahreswerte. Im ersten Quartal dieses Jahres verdiente IBM 1,75 Milliarden Dollar (zwei Milliarden Euro) und somit 15 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Der Reingewinn betrug damit 98 Cents je Aktie. Die Schätzungen der Analysten hatten zwischen 89 Cents und 1,02 Dollar gelegen. Der Umsatz sei um neun Prozent auf 21 Milliarden Dollar gestiegen, teilte IBM mit. IBM-Chef Louis V. Gerstner begründete das gute Geschäft mit der breiten Produktpalette und dem starken Dienstleistungsangebot. In Frankfurt legte die IBM-Aktie um gut sechs Prozent zu.

Der Computerhersteller Apple konnte im zweiten Quartal des Geschäftsjahres wieder in die Gewinnzone zurückkehren. Wie das Unternehmen mitteilte, stieg das Nachsteuerergebnis auf 43 Millionen Dollar (48 Millionen Euro). Im vorangegangenen Quartal hatte Apple noch einen Verlust von 195 Millionen Dollar verzeichnet. Der Umsatz sei im gleichen Zeitraum um 424 Millionen Dollar auf 1,43 Milliarden Dollar gestiegen. Gegenüber dem zweiten Quartal des Vorjahres habe es bei Umsatz und Gewinn jedoch deutliche Einbußen gegeben. Der Gewinn pro Aktie ging laut Apple gegenüber dem Vorjahreswert von 0,64 Dollar auf 0,12 Dollar zurück. Apple-Finanzchef Fred Anderson zeigte sich jedoch zufrieden. "Wir freuen uns, wieder solide Gewinne zu erzielen", sagte Anderson in San Jose. Für das zweite Halbjahr des Geschäftsjahres erwarte Anderson einen Umsatz in Höhe von 3,2 bis 3,4 Milliarden Dollar und weitere Steigerungen des Gewinns vergleichbar mit dem abgeschlossenen Quartal.

Für eine positive Überraschung an der Wall Street sorgte auch der Chiphersteller AMD. Während der Umsatz im ersten Quartal um neun Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar zulegte, fiel der Gewinn zwar von 189 auf 125 Millionen Dollar. Doch der Gewinn pro Aktie lag mit 37 Cents klar über den erwarteten 33 Cents. Die AMD-Aktien schnellten um rund 13 Prozent in die Höhe. "Voraus schauend planen wir eine weitere aggressive Produktionsaufstockung in dem "Fab 30"-Werk in Dresden", sagte Firmen-Chef W.J.Sanders.

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