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Wirtschaft: Hoechst soll die Mehrheit an dem neuen Unternehmen Aventis erhalten

FRANKFURT (MAIN) (rtr/AP/HB).Die Aktionäre der Frankfurter Hoechst AG sollen im Rahmen der neuen Fusionspläne mit der französischen Rhône-Poulenc SA nach Informationen des "Wall Street Journal" einen Anteil von 53 Prozent an der neuen Firma Aventis erhalten.

FRANKFURT (MAIN) (rtr/AP/HB).Die Aktionäre der Frankfurter Hoechst AG sollen im Rahmen der neuen Fusionspläne mit der französischen Rhône-Poulenc SA nach Informationen des "Wall Street Journal" einen Anteil von 53 Prozent an der neuen Firma Aventis erhalten.Die Aufsichtsräte beider Konzerne sollten am Dienstag abend über den geänderten Fusionsplan beschließen.

Nach Angaben des Wirtschaftsblattes sieht der Plan vor, daß Hoechst-Aktionäre einen größeren Anteil am neuen Unternehmen erhalten als beabsichtigt.Grund dafür sei, daß die Chemiesparte von Hoechst einen höheren Wert habe, zitiert die Zeitung aus nicht näher genannten Bankenkreisen.Beide Firmen hätten einen Kommentar zu dem Bericht abgelehnt.

Der Aufsichtsrat von Hoechst befinde am Dienstag auch über die Abspaltung des Industriechemie-Geschäfts von Celanese und Ticona in ein eigenes börsennotiertes Unternehmen, schreibt die Zeitung weiter.Nachdem Hoechst-Großaktionäre wie die Kuwait Petroleum Corp mit der ursprünglichen Fusion der beiden Chemie- und Pharmakonzerne in zwei Schritten bis zum Jahr 2001 nicht einverstanden waren, hatten die beiden Unternehmen im März eine beschleunigte Fusion in einem Schritt bis Ende dieses Jahres in Aussicht gestellt.Dabei hieß es auch, die Pläne für die Abspaltung der Industriechemie würden neu überdacht.

Dem Zeitungsbericht zufolge sollen die Chemiebereiche, die ursprünglich abgetrennt werden sollten, jetzt mit in Aventis eingebracht werden.Damit würde aber der Anteil von Hoechst an der Fusionsmasse wesentlich größer als der von Rhône-Poulenc.Hoechst verfügt mit Beteiligungen an Messer, Clariant und Wacker Chemie über weitaus wichtigeren Anteilsbesitz in der Chemie als Rhône-Poulenc mit lediglich einer Beteiligung von 68 Prozent an dem Unternehmen Rhodia.

Selbst wenn die Manager zustimmten, seien aber noch nicht alle Probleme vom Tisch, da die Aktionäre dem Zusammenschluß noch zustimmen müßten, schreibt die Zeitung.Die Entscheidung der Unternehmensleitungen wurde noch für den Dienstag abend erwartet.Beide Konzerne hatten für den späten Nachmittag eine Erklärung angekündigt.Laut "Wall Street Journal" solle den Hoechst-Aktionären der neue Plan durch Aktienrückkäufe und die Ausschüttung einer Sonderdividende versüßt werden.

Hoechst hatte im März unter dem Druck von Kuwait beschlossen, den Zusammenschluß mit Rhône-Poulenc zum Life-Science-Konzern Aventis noch in diesem Jahr umzusetzen.Ursprünglich war die Fusion in mehreren Schritten über einen Zeitraum von drei Jahren geplant gewesen.Mit seinem Anteil von 24,5 Prozent an Hoechst könnte das Emirat den Zusammenschluß blockieren.

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