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Wirtschaft: Hoechst-Umbau hinterläßt tiefe Spuren

LONDON (tik/HB).Der Frankfurter Hoechst-Konzern hat mit der Ausgliederung des Lackherstellers Herberts den nächsten großen Schritt bei der Ausrichtung auf Life-Sciences vollzogen.

LONDON (tik/HB).Der Frankfurter Hoechst-Konzern hat mit der Ausgliederung des Lackherstellers Herberts den nächsten großen Schritt bei der Ausrichtung auf Life-Sciences vollzogen.Bei der Vorstellung der Halbjahresergebnisse in London gab der Hoechst-Vorstandsvorsitzende Jürgen Dormann bekannt, daß Herberts im Zuge eines Management-Buy-Outs an den US-Investmentspezialisten Kohlberg Kravis Roberts & Co.(KKR) veräußert wird.In den kommenden Tagen soll ein verbindliches Abkommen über die 3 Mrd.DM schwere Transaktion geschlossen werden.

Die Hoechst-Aktie reagierte auf diese Nachricht positiver als der Markttrend mit einem Sprung um fast vier DM auf Kurse von knapp 81 DM.Andere Chemiewerte folgten.Herberts ist einer der weltweit führenden Hersteller von Lacken, die vornehmlich in der Automobilindustrie Anwendung finden.In Europa ist die Hoechst-Tochter der Marktführer bei Anstrichen.KKR wird alle Unternehmensstandorte von Herberts in Deutschland und dem Ausland übernehmen.Der Hoechst-Aufsichtsrat muß der Transaktion noch zustimmen.

Das Zwischenergebnis der Frankfurter Chemie-Gruppe ist deutlich von den Veränderungen im Konsolidierungskreis gekennzeichnet.Das Betriebsergebnis fällt im ersten Halbjahr 1998 mit 1,85 Mrd.DM um 18 Prozent niedriger aus als im Vorjahr.Bereinigt um Sonderfaktoren ist es um 4 Prozent gestiegen.Der Umsatz sank gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozent auf 22,7 Mrd.DM.Der Vorsteuergewinn ist durch Firmenverkäufe in den ersten sechs Monaten um 14 Prozent auf 2,2 Mrd.DM gestiegen, wovon 816 Mill.DM Sondererträge sind.Nach Steuern liegt der Gewinn bei 1,05 Mrd.DM (plus 42 Prozent).

"Der Geschäftsverlauf im zweiten Quartal entspricht unseren Erwartungen, 1998 ist ein schwieriges Jahr, doch die guten Nachrichten überwiegen", sagte Hoechst-Chef Jürgen Dormann.Die Entwicklung und Zulassung neuer Medikamente bei der Pharma-Tochter Hoechst Marion Roussel (HMR) verlaufe vielversprechend.Ausschlaggebend für die verhaltene Entwicklung im ersten Halbjahr sei die Finanzkrise im Asien-Pazifik-Raum sowie der damit verbundene Druck auf die Preise im Industriegeschäft.

Ferner sei durch die Umstrukturierung von HMR im ersten Halbjahr eine Ergebnisbelastung von rund 400 Mill.DM entstanden.Als weitere Gründe nannte Dormann den sich verschärfenden Wettbewerb mit Herstellern von Generika, sowie die Preisdämpfungspolitik der japanischen Regierung und die ungünstige Entwicklung der DM-Yen-Relation.

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