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Teurer. Die Inflationsrate ist im Mai auf 0,7 Prozent gestiegen.

© dpa/Boris Roessler

Höchste Inflation seit sieben Monaten: Die Preise steigen wieder kräftiger

Im Mai kosteten Waren und Dienstleistungen durchschnittlich 0,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. So stark stiegen die Preise zuletzt im Oktober 2014.

Die Preise in Deutschland steigen so kräftig wie seit sieben Monaten nicht mehr. Im Mai kosteten Waren und Dienstleistungen durchschnittlich 0,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte und damit eine Schätzung von Anfang Juni bekräftigte. Die Inflation zog den vierten Monat in Folge an, da Dienstleistungen, Mieten und Nahrungsmittel die Verbraucher mehr belasteten. Benzin und Heizöl verbilligte sich zudem nicht mehr ganz so stark.

Deflation ist kein Thema mehr

Im Januar waren die Preise noch um 0,3 Prozent und damit erstmals seit der Weltwirtschaftskrise 2009 gefallen. Dies hatte Sorgen vor einer Deflation geschürt, also einem konjunkturschädlichen Preisverfall auf breiter Front. Die Europäische Zentralbank spricht nur bei Werten von knapp zwei Prozent von stabilen Preisen. "Uns droht jetzt kein Deflation mehr", sagte Konjunkturexperte Uwe Dürkop von der Berliner Sparkasse und betonte: "Die hartnäckige Niedriginflation ist aber noch nicht besiegt." In den nächsten Monaten dürften sich die Verbraucherpreise eher kaum verändern. "Einen deutlichen Anstieg erwarte ich erst im Januar und Dezember."

Energiepreise dürften zulegen

Dürkop geht wie andere Fachleute davon aus, dass die Inflationsrate zum Jahreswechsel in Richtung zwei Prozent steigt. Zum einen dürften die Energiepreise ab der Jahresmitte stärker zulegen, zum anderen dürften viele Unternehmen wegen des neuen Mindestlohns von 8,50 Euro ihre höheren Personalkosten auf die Kunden abwälzen. Noch entlastet die Energie die Verbraucher, auch wenn sich der Preisrückgang seit Jahresanfang allmählich abschwächt. Heizen war im Mai rund 17 Prozent günstiger als vor einem Jahr, Tanken verbilligte sich gut sechs Prozent. Klammert man Energie aus, dann liegt die gesamte Inflationsrate spürbar höher bei 1,3 Prozent. Nahrungsmittel verteuerten sich um 1,4 Prozent - Gemüse um neun und Obst um fast sechs Prozent. Milchprodukte hingegen waren rund fünf Prozent günstiger. rtr

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