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Wirtschaft: Höhere Preise für den Wettbewerb

Von Corinna Visser Wenn ein Unternehmen wie die Deutsche Telekom die Preise erhöht, geht ein Aufschrei durch das Land. Vor allem dann, wenn es um den Telefonanschluss geht.

Von Corinna Visser

Wenn ein Unternehmen wie die Deutsche Telekom die Preise erhöht, geht ein Aufschrei durch das Land. Vor allem dann, wenn es um den Telefonanschluss geht. Denn auf den will kaum jemand verzichten. Und für den Anschluss muss ja auch gezahlt werden selbst wenn man sich beim Telefonieren kurz fasst. Eine Preiserhöhung trifft besonders auch alte und kranke Menschen, die auf diese wichtige Verbindung zur Außenwelt angewiesen sind. Aber wer eine Preiserhöhung nur aus dieser Perspektive betrachtet, sieht nur die halbe Wahrheit.

Die andere Seite von künstlich niedrig gehaltenen Preisen für einen Telefonanschluss hat nicht zuletzt die EUKommission deutlich gemacht: Wenn die Telekom ein Defizit bei der Grundgebühr in Kauf nimmt und vom Endkunden zu wenig für den Anschluss verlangt, dann haben andere Wettbewerber auf dem Markt keine Chance. Sie werden quasi durch Dumpingpreise vom alten Monopolisten vom Markt ferngehalten.

Im Interesse des Wettbewerbs wird der Kunde also höhere Preise für den Telefonanschluss in Kauf nehmen müssen. Und es wird sich für den Kunden auszahlen. Denn auch einige Jahre nach der Liberalisierung beherrscht die Telekom das Ortsnetz immer noch zu 95 Prozent. Dass man längst zu anderen Wettbewerbern wechseln kann – davon haben zu wenig Kunden Gebrauch gemacht. Das Angebot der Wettbewerber war offenbar nicht attraktiv genug. Das ändert sich nun, wenn die Telekom die Preise anhebt. Besser funktioniert der Wettbewerb, was Gesprächsgebühren betrifft. Die Preise für Gespräche werden aber nur dauerhaft niedrig bleiben, wenn es Wettbewerb gibt – und dafür muss manchmal ein Preis rauf.

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