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Wirtschaft: Hundt fordert Bescheidenheit

MÜNCHEN/CHEMNITZ (AP/ADN).Der Präsident der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände, Dieter Hundt, hat sich zuversichtlich darüber geäußert, daß die Erwerbslosenzahl noch in diesem Jahr unter die Vier-Millionen-Marke sinken wird.

MÜNCHEN/CHEMNITZ (AP/ADN).Der Präsident der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände, Dieter Hundt, hat sich zuversichtlich darüber geäußert, daß die Erwerbslosenzahl noch in diesem Jahr unter die Vier-Millionen-Marke sinken wird."Der Rückgang der Arbeitslosen beschleunigt sich, und die Zahl der Arbeitsplätze steigt wieder", sagte er der Zeitschrift "Focus".Schätzungsweise gebe es 1,5 Millionen freie Stellen.Der Trend werde auch 1999 anhalten, "wenn die Reformpolitik und die moderaten Tarifabschlüsse fortgesetzt werden und zugleich die Konjunktur an Fahrt gewinnt".

Allerdings seien die freien Stellen für einen Großteil der Arbeitslosen nicht geeignet.Gesucht würden vor allem Fachkräfte."Für Geringqualifizierte müssen wieder einfache Tätigkeiten am ersten Arbeitsmarkt angeboten werden", sagte Hundt.Er sehe auch geringe Gefahren, daß Firmen nach der möglichen Einführung von Kombilöhnen reguläre Beschäftigte durch subventionierte Arbeitslose ersetzen."Denn schon heute beschäftigen Unternehmen in den untersten Lohngruppen kaum Mitarbeiter.Durch den Kombilohn könnten neue Arbeitsplätze für Geringqualifizierte entstehen."

Der "Freien Presse" in Chemnitz sagte Hundt, die Arbeitgeber hätten sich mit Blick auf die Tarifrunde 1999 für eine Fortsetzung einer moderaten Lohnpolitik ausgesprochen.Das von den Gewerkschaften geforderte Ende der Bescheidenheit sei mit Sicherheit ein Signal in die falsche Richtung.Das gelte insbesondere für die Unternehmen in den neuen Ländern, fügte Hundt hinzu.Dort lägen die Lohnstückkosten immer noch rund 20 Prozent über denen in Westdeutschland.Er warnte davor, Lohnabschlüsse zu fordern, die diese Differenz weiter erhöhten.Dieser Fehler sei in den vergangenen Jahren gemacht worden und dürfe nicht wiederholt werden.Andernfalls werde die Lohnangleichung an das Westniveau noch weiter hinausgeschoben, betonte Hundt.

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