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Hypotheken-Zinsen: Häuslebauer profitieren von der Krise am Aktienmarkt

Potenziellen Häuslebauern und Sparern eröffnen die Folgen der Krise Perspektiven. Baugeld ist jetzt noch billiger geworden und die Zinsen für Tagesgeld zeigen nach oben, wie jüngste Erhebungen der Finanzberatung FMH zeigen.

„Wer ein Haus finanzieren will, profitiert von der Krise am Kapitalmarkt“, sagt FMH-Chef Max Herbst. Während noch im Frühjahr für zehnjährige Hypotheken ein Jahreszins von 4,3 Prozent fällig war, ist er mittlerweile im Schnitt auf nur noch 3,54 Prozent gefallen. Und bei Tagesgeld-Konten können Anleger bis zu 2,6 Prozent Zinsen kassieren, was sogar leicht über der aktuellen Inflationsrate liegt. Damit ist Baugeld auch im historischen Vergleich nach wie vor günstig zu haben. Manche Anbieter locken mit Zinssätzen für zehn Jahre von gut 3,4 Prozent. Vor zwei Jahren mussten für zehn Jahre im Schnitt knapp 4,5 Prozent, vor drei Jahren 5,13 Prozent bezahlt werden. Vor zehn Jahren waren es sogar mehr als sechs Prozent, was nach Berechnungen von FMH auch dem Schnitt der letzten 20 Jahre entspricht. Nimmt also ein Haus- oder Wohnungskäufer heute eine Zehn-Jahres-Hypothek von 100 000 Euro auf, fallen jährlich – abgesehen natürlich von der Tilgung – im Schnitt Zinsen von insgesamt 3540 Euro an, bei einem Abschluss vor zehn Jahren waren es 6000 Euro. Auf zehn Jahre kommt er damit heute insgesamt um mehr als 24 000 Euro günstiger weg. Wer sich derzeit auf 15 Jahre binden will, muss laut FMH mit einem Durchschnittszins von 4,05 Prozent kalkulieren, im günstigsten Fall sind es rund 3,9 Prozent. Obwohl die Zinsen für zehn Jahre günstiger sind, rät Herbst aktuell zu 15-Jahres-Hypotheken. Grund: Früher oder später müsse die enorme, weltweite Staatsverschuldung zu höherer Inflation und damit auch zu höheren Zinsen führen.

Rolf Oberteis

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