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Wirtschaft: Hypothekenzinsen: Banken empfehlen, möglichst lange Vertragslaufzeiten zu wählen

Die Hypothekenzinsen für längerfristige Darlehen werden nach Expertenansicht auf mittlere Sicht etwa auf dem derzeitigen Niveau verharren. Für potenzielle Bauherren bestehe kein Anlass zum Abwarten, betonte der Verband Deutsche Hypothekenbanken (VDH) am Mittwoch in Berlin.

Die Hypothekenzinsen für längerfristige Darlehen werden nach Expertenansicht auf mittlere Sicht etwa auf dem derzeitigen Niveau verharren. Für potenzielle Bauherren bestehe kein Anlass zum Abwarten, betonte der Verband Deutsche Hypothekenbanken (VDH) am Mittwoch in Berlin. Selbst bei einem weiteren Anziehen der geldpolitischen Zügel rechne er nur mit einer Seitwärtsbewegung der Zinsen, sagte Hauptgeschäftsführer Dieter Bellinger auf der Halbjahrespressekonferenz des VDH. Die jüngste Anhebung des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank dämpfe die Inflationserwartungen und wirke damit einem Zinsanstieg entgegen. Die Zinssätze für Hypothekendarlehen liegen laut VDH zwar heute um zwei Prozentpunkte über den historischen Tiefständen vom vorigen Jahr. Jedoch seien sie mit effektiv rund 6,5 Prozent bei zehnjähriger Festschreibung und 6,3 Prozent bei fünfjähriger Zinsbindung noch deutlich günstiger als das langjährige Mittel von 8,0 beziehungsweise 7,6 Prozent. Seit Jahresbeginn seien sie nur um 0,1 beziehungsweise 0,3 Prozentpunkte gestiegen. Der Verband empfehle daher Bauherren und anderen Interessenten an Wohneigentum, sich die aktuellen Konditionen möglichst langfristig zu sichern.

Der Hypothekenverband beklagte zugleich einen Einbruch bei der Wohnungsfinanzierung im ersten Halbjahr um 39 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro. Der dramatische Rückgang der Kreditnachfrage habe alle Wohnungssektoren erfasst und sollte ein Alarmzeichen für die Wohnungspolitik sein, betonte Bellinger. Selbst der Eigenheimsektor, der bisher als Stütze der Baukonjunktur dem Branchentrend trotzte, habe einen Rückgang von 49 Prozent erlitten. Fast ebenso hoch sei er bei Eigentumswohnungen mit 44 Prozent. Angesichts der konjunkturellen Aufwärtsentwicklung und der weiter niedrigen Zinsen sei dies in dieser Höhe unerwartet. Hingegen komme der anhaltend negative Trend bei Mietwohnungsbau und bei vermieteten Eigentumswohnungen nicht überraschend. Mit den sich seit Jahren verschlechternden steuerlichen Rahmenbedingungen des Mietwohnungsbaus hätten die Neuzusagen für den Bau freifinanzierter Mietwohnungen laut VDH nochmals um 11,6 Prozent abgenommen.

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