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Wirtschaft: IAA: Frankfurter Autoschau beginnt ohne viel Rummel

Ohne den sonst üblichen Rummel hat am Donnerstag in Frankfurt die Internationale Autoausstellung IAA begonnen. Die Eröffnungsfeier, an der unter anderem der Bundeskanzler teilnehmen wollte, war wegen der Terroranschläge abgesagt worden.

Ohne den sonst üblichen Rummel hat am Donnerstag in Frankfurt die Internationale Autoausstellung IAA begonnen. Die Eröffnungsfeier, an der unter anderem der Bundeskanzler teilnehmen wollte, war wegen der Terroranschläge abgesagt worden. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hatte sich als Veranstalter aber entschlossen, die Autoschau nicht abzusagen. "Es darf nicht geschehen, dass wir uns von terroristischen Kräften die Freiheit des Handelns nehmen lassen", begründete der Verband diesen Schritt. Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Ludwig Georg Braun, hatte dagegen am Mittwoch das Festhalten an der IAA als "pietätslos" bezeichnet. "Wie kann man sich in dieser Trauerphase schicke Autos ansehen?", hatte Braun gefragt. Nach Angaben des VDA vom Donnerstag bezogen sich diese Äußerungen indes auf eine "unveränderte" Ausstellung. In einem Gespräch zwischen VDA-Präsident Bernd Gottschalk und Braun sei eine Klärung herbeigeführt worden. Die diesjährige Autoschau wird ganz weitgehend ohne Musik und Showeinlagen ablaufen. Zunächst ist die Messe nur für Fachbesucher geöffnet. Das breite Publikum kann die IAA ab Sonnabend besuchen. Es muss sich dabei auf verschärfte Einlasskontrollen einstellen.

Rainer Thieme, Vizepräsident des VDA und Chef des Osnabrücker Autozulieferers Karmann, sagte gegenüber dem Tagesspiegel, "aus sachlichen Gründen müssen wir weitermachen". Für die Vorbereitung der IAA seien einige hundert Millionen Mark ausgeben worden. Im Übrigen dürfe man "sich nicht den Terroristen beugen". Zur weiteren Autokonjunktur äußerte sich Thieme verhalten optimistisch, auch wenn "die Befürchtung da ist, dass der Schock breite Bevölkerungskreise erreicht". Die Mentalität der Amerikaner wird sich Thiemes Einschätzung nach aber nicht sonderlich verändern. "Die Spontaneität ist vielleicht etwas raus", sagte Thieme. Doch alles in allem würden die Amerikaner ihr Konsumverhalten nicht grundsätzlich ändern. Mit rund 16 Millionen verkauften Autos im Jahr sind die USA der mit Abstand größte Automarkt der Welt. Vom Erfolg der IAA, auf der bis zum nächsten Wochenende ursprünglich knapp eine Million Besucher erwartet worden war, ist Thieme überzeugt. Die in Frankfurt gezeigten neuen Modell seien "kaum noch zu toppen"; insbesondere das Angebot der europäischen Autohersteller sei beeindruckend.

alf

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