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Wirtschaft: IBB will im kommenden Jahr unabhängig werden Investitionsbank Berlin setzt verstärkt auf Mittelstandsförderung

Berlin (anw). Die Investitionsbank Berlin (IBB) will zum 1.

Berlin (anw). Die Investitionsbank Berlin (IBB) will zum 1.Januar 2004 selbständig werden. Dies erklärte der designierte Vorstandsvorsitzende Dieter Puchta am Mittwoch. Das Genehmigungsverfahren bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) laufe bereits, im September werde die IBB eine eigene Banklizenz beantragen. Bisher ist die IBB eine Abteilung der Landesbank Berlin (LBB). Die endgültige Entscheidung über die Zukunft der IBB liegt Puchta zufolge beim Land Berlin. „Für die Selbständigkeit brauchen wir ein neues IBBGesetz.“ Von Seiten der Bank halte man aber am genannten Datum fest – notfalls auch rückwirkend.

Durch die Unabhängigkeit von der LBB erhofft sich Puchta ein „stärkeres betriebswirtschaftliches Denken als Voraussetzung für Gewinne“. Diese könnten dann in Förderprogramme reinvestiert werden, was wiederum den Landeshaushalt entlasten würde. Im vergangenen Jahr hatte die IBB ein operatives Ergebnis von einer Million Euro erwirtschaftet, für die Zukunft strebt Puchta Werte zwischen 25 und 40 Millionen Euro an. Dazu werde die Zahl der Beschäftigten von derzeit rund 800 auf 600 vermindert. Frei werdende Stellen werden nicht neu besetzt.

Das Ziel der IBB wird Puchta zufolge sein, eng mit Geschäftsbanken zusammenzuarbeiten, um den Mittelstand zu fördern. „Die IBB soll die Mittelstandsbank Berlins werden“, sagte Puchta. „Der Focus wird deshalb in Zukunft auf der Wirtschaftsförderung liegen.“ Bisher spielte die Immobilienförderung eine entscheidende Rolle im Etat der IBB. So bewilligte die Bank im vergangenen Jahr für Immobilien Darlehen in Höhe von 159,1 Millionen Euro und Zuschüsse in Höhe von 203,4 Millionen Euro. Die bewilligten Mittel in der Wirtschaftsförderung beliefen sich hingegen nur auf 143 Millionen Euro – ein Minus von 46 Prozent seit 1999. Damals waren es noch 264,9 Millionen Euro gewesen. „2002 war kein gutes Jahr“, resümiert Ulrich Peter, Bereichsleiter der IBB-Wirtschaftsförderung. Der Grund sei unter anderem die schlechte Konjunktur gewesen. „Wenn sie wieder anzieht, können wir aber zuversichtlich in die Zukunft blicken“, sagte Peter.

Inwieweit sich die IBB an der durch die geplante Fusion von BAO und Wirtschaftsförderung Berlin GmbH entstehenden One-stopagency beteiligen wird, steht noch nicht fest. „Ich habe starke Sympathien dafür, dass die IBB dabei eine wichtige Rolle spielt – aber nicht die führende“, erklärte Hans Jürgen Kulartz, Vorstandsmitglied der LBB.

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