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Wirtschaft: IEA erwartet stark steigende Ölnachfrage

Energieverbrauch wächst langfristig weltweit

Berlin Der Energiebedarf wird weltweit in den kommenden Jahrzehnten kräftig zunehmen – vor allem wegen des wirtschaflichen Aufschwungs in China und Indien. Trotz der aktuell hohen Ölpreise werden fossile Energiequellen dominieren. Das sind die Ergebnisse des diesjährigen Weltenergieausblicks der Internationalen Energie-Agentur (IEA), der am Dienstag vorgestellt wurde. IEA-Chef Claude Mandil forderte von der Politik ein größeres Engagement: „Die aktuellen Trends sind nicht unveränderbar. Ein entschlosseneres Handeln der Regierungen könnte die Welt auf einen wesentlich anderen Weg bringen.“ Insbesondere müsse verstärkt in effizientere Geräte, die weniger Strom verbrauchen, in regenerative Energiequellen wie Wind und auch in Atomkraft investiert werden.

Aber selbst bei diesem alternativen Szenario werde der Weltenergiebedarf 2030 noch höher sein als heute, ebenso die Emissionen von schädlichen Gasen wie CO2. „Ein wirklich nachhaltiges Energiesystem bräuchte technologische Durchbrüche, die die Art und Weise, wie wir Energie produzieren und nutzen, radikal verändern würden“, sagte IEA-Chef Mandil. Sollte die aktuelle Politik einfach fortgeschrieben werden, dann erwartet die IEA, dass der weltweite Energiebedarf bis 2030 um 59 Prozent zunehmen wird. Und etwa 85 Prozent der zusätzlichen Nachfrage werde aus Erdöl, Erdgas und Kohle gedeckt werden. Beim Öl rechnet die IEA im Schnitt mit einem Preis von 25 Dollar je Barrel (159 Liter). In dem Fall dürfte die Ölnachfrage jährlich um 1,6 Prozent steigen – von 82 Millionen Barrel pro Tag auf 121 Millionen Barrel. Damit wachse auch die Abhängigkeit von wenigen Produzenten insbesondere im Nahen Osten, die dann noch über genügend Reserven verfügen. Sollte der Preis allerding bei 35 Dollar liegen, werde der Ölbedarf wesentlich niedriger liegen – aber auch das Wachstum der Weltwirtschaft leiden. hop

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