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Wirtschaft: Ifo-Institut erwartet breiten Aufschwung

Die Länder Westeuropas können in diesem Jahr mit einem kräftigen Wirtschaftsaufschwung rechnen. Zu dieser Prognose kommen die Wissenschaftler des Münchner Ifo-Instituts.

Die Länder Westeuropas können in diesem Jahr mit einem kräftigen Wirtschaftsaufschwung rechnen. Zu dieser Prognose kommen die Wissenschaftler des Münchner Ifo-Instituts. Besonders der Export werde lebhafter expandieren, die Inlandsnachfrage an Festigkeit gewinnen. Das durchschnittliche Wirtschaftswachstum werde bei etwa drei Prozent liegen, nach rund zwei Prozent im vergangenen Jahr. Insgesamt liege Westeuropa damit allerdings noch immer unterhalb der Wachstumserwartungen für die USA (3,25 Prozent) und Kanada (3,25 Prozent).

Die Konjunkturforscher rechnen in Westeuropa mit mehr Beschäftigung und einem Rückgang der Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt von gut neun Prozent auf 8,5 Prozent. Auch die Wirtschaft in den Ländern, die 1999 nur ein mäßiges Wachstum aufwiesen, wie Deutschland, Dänemark, Italien und Norwegen, werden sich dynamischer entwickeln. Für Deutschland bekräftigte das Ifo-Institut seine Prognose einer Steigerung des realen Bruttoinlandsprodukts um 2,75 Prozent nach 1,5 Prozent im Vorjahr.

Die Verbraucherpreise dürften in Westeuropa mit rund 1,75 Prozent etwas stärker steigen als im vergangenen Jahr. Beim Export rechnen die Wirtschaftsforscher mit einem deutlichen Anstieg um 6,5 Prozent nach 2,75 Prozent 1999. Während der Wirtschaftsaufschwung in den USA an Schwung verlieren dürfte, werde die Nachfrage aus anderen wichtigen Weltregionen zulegen. Auch der immer noch erheblich unterbewertete Euro stütze den Export. Im Laufe des Jahres sei aber mit einer allmählichen Aufwertung des Euro im Vergleich zum US-Dollar zu rechnen.

Wie schon im Jahr 1999 wird nach Einschätzung der Münchner Forscher auch in diesem Jahr wieder Irland den kräftigsten Wirtschaftsaufschwung zu verzeichnen haben. Das Ifo-Institut geht von einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 7,5 Prozent (8,5 Prozent in 1999) aus. Die Arbeitslosenquote soll von 5,75 auf fünf Prozent sinken.

Für Deutschlands Nachbarland Frankreich sehen die Ifo-Wissenschaftler eine Fortsetzung des robusten Wachstums der vergangenen zwölf Monate. Vor allem der Export werde anziehen, aber auch die Inlandsnachfrage weise auf eine positive Konjunkturentwicklung hin. Die Wirtschaftspolitik, schreibt das Institut, habe durch die Ankündigung von umfangreichen Steuersenkungen, die in erster Linie Privathaushalte entlasten wird, positive Zeichen für die Inlandsnachfrage gesetzt. Ifo rechnet mit einem Wachstum von 3,5 Prozent.

Welche Auswirkungen die französische Konjunkturentwicklung auf den Arbeitsmarkt haben wird, dazu wollen sich die Münchner nicht festlegen. Der Grund: Seit Januar gilt in Großbetrieben die 35-Stunden-Woche. Bei Kleinbetrieben werde die verkürzte Arbeitswoche ab 2002 eingeführt. Die Ifo-Forscher rechnen mit einem noch nicht quantifizierbaren Beschäftigungseffekt, der insgesamt zu einer Reduzierung der Arbeitslosenquote auf 10,5 Prozent (1999: 11 Prozent) führen könnte.

asi

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