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Wirtschaft: IG Metall kündigt Warnstreiks an Ab Mittwoch Arbeitskämpfe in Berlin

Berlin - In der Tarifauseinandersetzung in der Metallindustrie hat die IG Metall Warnstreiks in 45 Betrieben ab Mittwoch angekündigt. Das ist der erste Tag nach Ende der Friedenspflicht.

Berlin - In der Tarifauseinandersetzung in der Metallindustrie hat die IG Metall Warnstreiks in 45 Betrieben ab Mittwoch angekündigt. Das ist der erste Tag nach Ende der Friedenspflicht. „Jetzt müssen wir auf die Straße“, sagte Olivier Höbel, Bezirksleiter der Gewerkschaft bei einer Kundgebung im bestreikten Baggermaschinenwerk CNH in Spandau.

Höbel nannte die Verhandlungsposition der regionalen Arbeitgeber, die vor der dritten Tarifrunde am Montag noch kein Angebot vorgelegt haben, einen „Frontalangriff“ auf Arbeitnehmerinteressen. Die IG Metall fordert für die 63 000 Beschäftigten in Berlin und Brandenburg fünf Prozent mehr Lohn, einen eigenen Tarifvertrag für Weiterbildung und die Neuvereinbarung des Tarifvertrages über vermögenswirksame Leistungen. Dem Vernehmen nach will die IG Metall mit der Streikankündigung ihre Fähigkeit zu einer Tarifauseinandersetzung in Ostdeutschland unter Beweis stellen. Die Gewerkschaft leidet noch immer unter dem Debakel von 2003, als hier ein Arbeitskampf um die 35-Stunden-Woche gescheitert war.

Auch IG-Metall-Bundesvize Bertold Huber betonte, der Osten dürfe „nicht abgekoppelt werden“. Sollte es kein substantielles Angebot der Arbeitgeber geben, sei die Gewerkschaft zum Tarifkampf bereit. „Wir werden uns zur Wehr setzen“, sagte Huber und nannte die IG Metall „in der gesamten Bundesrepublik gut aufgestellt“. Noch sei aber Zeit für Kompromisse. Von Seiten der Metallarbeitgeber kamen weiterhin unterschiedliche Signale. NRW- Verhandlungschef Michael Jäger schloss ein Angebot in der nächsten Tarifrunde nicht aus. In Berlin und in Niedersachsen lehnten die Arbeitgeber konkrete Angebote dagegen ab.

Die Gewerkschaftsveranstaltung fand auf dem Grundstück des CNH-Werks in Spandau statt. Die Belegschaft der Fiat- Tochter streikt seit dem 21. Februar für eine Weiterführung des Werks oder einen Sozialplan. Mit der geplanten Schließung des Standortes Ende Juli sollen 400 der 500 Beschäftigten ihren Arbeitsplatz verlieren.

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