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Wirtschaft: IG Metall will für Berlin fünf Prozent mehr Lohn Impuls für Binnenkonjunktur angestrebt

Berlin - Die IG Metall will für die rund 63 000 Metallarbeitnehmer in Berlin und Brandenburg eine Lohnerhöhung um fünf Prozent durchsetzen. „Unser größtes Problem ist die lahmende Binnenkonjunktur, wir wollen in dieser Situation einen Impuls geben“, begründete der IG-Metall-Chef von Berlin, Brandenburg und Sachsen, Olivier Höbel, die Lohnforderung.

Berlin - Die IG Metall will für die rund 63 000 Metallarbeitnehmer in Berlin und Brandenburg eine Lohnerhöhung um fünf Prozent durchsetzen. „Unser größtes Problem ist die lahmende Binnenkonjunktur, wir wollen in dieser Situation einen Impuls geben“, begründete der IG-Metall-Chef von Berlin, Brandenburg und Sachsen, Olivier Höbel, die Lohnforderung. „Gerade in Ostdeutschland wird ausgezeichnet gearbeitet, und die Beschäftigten haben deshalb Anspruch auf eine anständige Tariferhöhung“, sagte Höbel dem Tagesspiegel. Die IG-Metall-Zentrale in Frankfurt hatte Mitte Dezember eine Empfehlung von bis zu fünf Prozent gegeben. Nun stellen die Tarifkommissionen in den einzelnen Tarifbezirken ihre Forderung auf. Ende Januar legt die Gewerkschaftsführung dann endgültig die Höhe der Forderung fest. Der Tarifvertrag läuft Ende Februar aus, bis zum 28. März gibt es dann eine Friedenspflicht. Bis dahin bleibt also noch reichlich Zeit, um ohne Arbeitskampf einen Kompromiss zu finden.

Die Arbeitgeber beharren auf einer „kostenneutralen“ Lohnentwicklung und wollen mehr Gestaltungsspielräume für die einzelnen Unternehmen. Da die Arbeitskosten in Deutschland nach Angaben des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall mit 27,15 Euro je Stunde weltweit die höchsten seien, müsse ein weiterer Anstieg verhindert werden. Hartmann Kleiner, Hauptgeschäftsführer des berlin-brandenburgischen Arbeitgeberverbands, wies die Forderung der IG Metall als „völlig illusionär“ zurück. Maßstab für eine Lohnerhöhung müsse der Produktivitätszuwachs von 1,2 Prozent sein.

Nach Angaben der IG Metall ergibt sich aus der erwarteten Inflationsrate und dem Produktionszuwachs in der Metallindustrie insgesamt eine Lohnforderung von vier Prozent. „Da unsere Parameter besser sind, vor allem die Produktivitäts- und die Lohnstückkostenentwicklung, können wir auch mehr verlangen“, erklärte Höbel die Fünf-Prozent-Forderung. Gerade im Osten sei es wichtig, „die guten Arbeitnehmer auch gut zu bezahlen, damit die nicht weggehen“. Ferner sei eine Ausweitung von Qualifizierungsmaßnahmen „ganz wichtig für uns“. Neben den Lohnprozenten fordert die Gewerkschaft deshalb einen Tarifvertrag über Qualifizierung und Innovation.

Die Stimmung in der Mitgliedschaft ist Höbe zufolge ausgezeichnet. Der Gewerkschaftschef sprach von „großer Entschlossenheit“ und einer „kampfbereiten Basis“. Vor zweieinhalb Jahren hatte die IG Metall im Kampf um die 35-Stunden-Woche im Osten eine ihrer schwersten Niederlagen hinnehmen müssen. alf

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