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Illegale Preisabsprachen: Kartellamt durchsucht Kaffee-Produzenten

Deutsche Röstereien im Visier der Wettbewerbshüter: Das Bundeskartellamt prüft, ob es in den vergangenen Jahren Preisabsprachen unter den Kaffee-Herstellern gegeben hat. Einige namhafte Produzenten haben die Durchsuchungen bestätigt und ihre Kooperation versprochen.

Das Bundeskartellamt hat am Donnerstag bundesweit Durchsuchungen bei mehreren deutschen Kaffee-Röstereien vorgenommen. Dabei gehe es um den Verdacht von illegalen Preisabsprachen, bestätigte eine Kartellamts-Sprecherin am Donnerstag in Bonn. Zu den betroffenen Unternehmen zählten auch Branchenführer. Namen nannte sie nicht. Marktführer Tchibo in Hamburg und Dallmayr in München bestätigten die Durchsuchungen.

Die Ermittlungen richteten sich gegen mehrere Hersteller von Röstkaffee, erläuterte Kartellamts-Sprecherin Silke Kaul. Es gebe den Verdacht, dass es "seit mindestens 2004" zu Absprachen über Preise gekommen sein könnte. Das Kartellamt werde mit solchen Untersuchungen vor Ort nur dann tätig, wenn es bereits konkreten Verdacht gebe.

Kaffee "nach wie vor sehr günstig"

Es ist das erste Mal, dass die Kaffee-Branche ins Visier der Wettbewerbshüter gerückt ist. Preisabsprachen von Unternehmen sind laut Kartellrecht verboten.

Eine Sprecherin des Kaffee-Rösters Alois Dallmayr im Münchner Stammhaus sagte: "Wir kooperieren natürlich mit den Behörden und möchten voll und lückenlos zusammenarbeiten, um die Vorwürfe aufzuklären." Zu Umfang und Dauer der Durchsuchungen machte sie keine Angaben. Auch zu den eigentlichen Vorwürfen wollte die Sprecherin keine Stellungnahme abgeben. Kaffee für die Verbraucher sei allerdings "nach wie vor sehr günstig", erklärte die Sprecherin. Es habe im Prinzip keine Inflation in diesem Segment in den vergangenen zehn Jahren gegeben. Von Tchibo hieß es, das Unternehmen habe alle Fragen beantwortet und kooperiere voll mit dem Kartellamt. (jam/dpa)

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