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Wirtschaft: Im Anflug auf Schönefeld

Lufthansa lenkt Wartungsfirma und Condor-Tochter nach Berlin BERLIN (mo).Auf verschiedenen Ebenen bemüht sich die Deutsche Lufthansa um Schönefeld.

Lufthansa lenkt Wartungsfirma und Condor-Tochter nach Berlin

BERLIN (mo).Auf verschiedenen Ebenen bemüht sich die Deutsche Lufthansa um Schönefeld.Der für den 20.November bereits angekündigte Start der neuen Wartungsgesellschaft für Geschäftsreiseflugzeuge, der "Lufthansa Bombardier Aviation Services" (LBAS), einem Gemeinschaftsunternehmen der Lufthansa Technik und des kanadischen Flugzeugherstellers Bombardier, ist nur einer von mehreren Ansätzen. So erhält Schönefeld zur Einweihung der LBAS am 20.November auch einen weiteren, den sechsten, Flugsimulator. Ein Gewinn für Berlin sind überdies die Aktivitäten der neuen Condor-Tochter mit Sitz in Berlin, der Condor Berlin, die im März 1998 ihre Arbeit aufnimmt.Für das Kabinenpersonal werden zur Zeit noch 120 bis 150 Flugbegleiter aus der Region gesucht.Das Bodenpersonal soll nur 20 Personen umfassen.Außerdem werden 30 Kapitäne bzw.Copiloten aus dem Konzern rekrutiert.Interessenten können bei der Condor Berlin schneller ins Cockpit, müssen aber einen Abschlag beim Gehalt in Kauf nehmen.Die Bemühungen, in Schönefeld Flagge zu zeigen, erklären sich vor dem Hintergrund einer Entscheidung von vor zwei Jahren.1995 hatte Lufthansa mit dem Beschluß Aufsehen erregt, ab 1998 Überholungsarbeiten für die Boeing 737 von Schönefeld ins günstigere Shannon nach Irland zu verlagern. Ausschlaggebend für die Ansiedlung des Wartungsgeschäftes für Geschäftsreiseflugzeuge in Berlin war nicht nur politische Hilfestellung, sondern auch die Tatsache, daß in Schönefeld, wie Lufthansa-Sprecher Wolfgang Weber betonte, ein 24-Stunden-Flugverkehr möglich sei.Im übrigen liegen die Löhne in Schönefeld um neun Prozent unter den westdeutschen Tarifen.Allerdings liege man immer noch "deutlich über" anderen vergleichbaren Standorten.Trotzdem konnte sich Berlin als Standort gegenüber acht bis zehn ernstzunehmenden Mitbewerbern durchsetzen.Die LBAS, die zu 49 Prozent den Kanadiern gehört und zu 51 Prozent den Deutschen, soll zunächst 30 Mitarbeiter beschäftigen.Zwölf Techniker aus Berlin wurden in den USA bereits für ihre neue Arbeit ausgebildet.Der seit April amtierende Geschäftsführer der LBAS, Bernhard Conrad, erklärte am Montag in Berlin, er rechne in den nächsten Tagen mit einer Zulassung durch das Luftfahrtbundesamt.Das neue Service-Zentrum, in das bereits zwischen 8 und 10 Mill.DM investiert wurden, ist das siebte von zehn bis zwölf geplanten im Konzernverbund.Bombardier gilt nach Boeing und Airbus mit 41 000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 8 Mrd.kanadischen Dollar als drittgrößter Flugzeughersteller der Welt.Die Lufthansa Technik AG wurde 1994 in Hamburg gegründet, zählt über 10 000 Mitarbeiter und gilt als einer der größten Verkäufer flugzeugtechnischer Dienstleistungen.

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