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Wirtschaft: Im Hormonstreit gewinnen die USA erneut gegen die EU

GENF (jdh).Im erbittert ausgefochtenen Streit um das sogenannte Hormonfleisch haben die USA einen Teilerfolg errungen: Gestern billigte die Welthandelsorganisation (WTO) in Genf grundsätzlich den USA das Recht zu, auf europäische Waren Strafzölle zu verhängen.

GENF (jdh).Im erbittert ausgefochtenen Streit um das sogenannte Hormonfleisch haben die USA einen Teilerfolg errungen: Gestern billigte die Welthandelsorganisation (WTO) in Genf grundsätzlich den USA das Recht zu, auf europäische Waren Strafzölle zu verhängen.

Washington reagiert mit den Sanktionen auf das EU-Importverbot für Fleisch von mit Hormonen behandelten Tieren aus den USA.Kanada bekam ebenfalls die Erlaubnis, Strafzölle gegen EU-Produkte zu verhängen - auch Hormonfleisch aus Kanada ist in Europa verboten.Allerdings muß ein WTO-Schiedsausschuß noch über die Höhe der amerikanischen und kanadischen Sanktionen entscheiden.

Washington hatte Zölle von 100 Prozent auf EU-Waren im Wert von 202 Mill.Dollar beantragt.Betroffen sind vornehmlich Lebensmittel wie Hühnchenfleisch, Tomaten, Paprika oder Roquefort-Käse.Deutsche Waren wären auch betroffen, deren genauer Wert ist aber noch nicht ermittelbar.Durch die Strafzölle werden die Produkte in den USA praktisch unverkäuflich.Kanadas Liste umfaßt europäische Waren im Wert von 75 Mill.kanadischen Dollar.

Rita Hayes, die amerikanische Botschafterin bei der WTO, erklärte, die beantragten Strafzölle seien genauso hoch wie der Verlust, den amerikanische Rinderzüchter durch das Importverbot erlitten.Gegen die Höhe der Sanktionen legte die EU Widerspruch ein.Brüssel geht von einer wesentlich niedrigeren Schadenssumme aus.Bis Mitte Juli soll die WTO die exakte Höhe der Sanktionen festlegen.

Ursache des transatlantischen Konflikts ist das seit 1989 bestehende Einfuhrverbot der EU für Fleisch von Rindern, die mit Wachstumshormonen gemästet werden.Die Europäer behaupten, der Verzehr des Fleisches könnte zu Krebs und anderen gesundheitlichen Schäden führen.Washington hatte dies bestritten und gemeinsam mit Kanada gegen die EU-Maßnahme bei der WTO geklagt.Bereits im Februar vergangenen Jahres hatte die WTO den USA Recht gegeben.Brüssel wurden 15 Monate Zeit eingeräumt, den Importstopp aufzuheben.Allerdings weigert sich die EU-Kommission das Urteil der WTO umzusetzen, bis die Unschädlichkeit des Hormonfleisches einwandfrei bewiesen ist.

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