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Wirtschaft: Im Kabel wird nach Leistung bezahlt

Von Henrik Mortsiefer Eigentlich könnten alle Beteiligten mit dem Verkauf des TelekomKabels zufrieden sein. Zumindest dann, wenn man berücksichtigt, dass der New-Economy-Boom mit seinen Mondpreisen vorbei ist und der Markt nicht mehr hergegeben hat.

Von Henrik Mortsiefer

Eigentlich könnten alle Beteiligten mit dem Verkauf des TelekomKabels zufrieden sein. Zumindest dann, wenn man berücksichtigt, dass der New-Economy-Boom mit seinen Mondpreisen vorbei ist und der Markt nicht mehr hergegeben hat. Bis zu 2,1 Milliarden Euro wird die Telekom immerhin einnehmen und für den Abbau ihrer Schulden verwenden können. Die Investoren haben sich auf der anderen Seite zu einem passablen Preis in den größten Kabelverbund Europas eingekauft. Die Wettbewerbshüter wiederum dürfen drei Finanzinvestoren begrüßen, die sich kaum zum neuen Netz-Monopolisten für Technik und Inhalte entwickeln werden. Und wir Verbraucher können uns freuen, dass das marode Kabel aufgerüstet werden kann.

Es kann. Apax, Goldman Sachs und Providence haben bisher völlig offen gelassen, was sie mit dem Kabel vorhaben. Im Vordergrund ihres Engagements wird zweifellos eine ordentliche Rendite stehen. Und die können die Finanziers so oder so erzielen. Am einfachsten, indem sie an der Gebührenschraube drehen, ohne zugleich das Angebot deutlich zu verbessern. Deshalb ist die Warnung der Medienaufsicht berechtigt. Und deshalb wollen die Aufseher es jetzt genauer wissen. Wann kommen das schnelle Internet, das interaktive Fernsehen und Video-on-demand in unsere Wohnzimmer? Und wie viel wollen die neuen Kabel-Herren investieren? Wir Fernsehzuschauer sollten aufpassen und nur dann bereit sein, mehr zu zahlen, wenn wir auch mehr für unser Geld bekommen. Das Druckmittel ist in jedem Baumarkt zu haben: die Satellitenschüssel.

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