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Genau beleuchtet. Ein Warentester prüft Lichtqualität, Strahlung und schließlich die Langlebigkeit von Energiesparlampen. Foto: dpa

© picture-alliance/ dpa

Im Test: Energiesparlampen: Teure Blender

Bald sind herkömmliche Glühbirnen aus den Supermarktregalen verschwunden. Energiesparlampen sollen effizienter sein. Doch ein Test zeigt: jede zweite Lampe verliert schnell an Helligkeit. Nur drei sind gut.

Ab September 2012 ist es endgültig vorbei. Dann wird auch die letzte Glühbirne aus den Supermarktregalen verschwunden sein. Von den 100-Watt-Birnen mussten sich Liebhaber der alten Leuchtmittel schon verabschieden, in diesem Jahr folgen die 75-Watt–Birnen. Mittlerweile gibt es ein riesiges Angebot an Energiesparlampen. Zwischen 6000 und 15 000 Stunden sollen sie halten, versprechen die Hersteller. Zum Vergleich: Die Glühbirne leuchtet gerade einmal 1000 Stunden.

Die Stiftung Warentest hat 28 Produkte mit „warmweißem“ Licht getestet. Mit einer Farbtemperatur von 2700 Kelvin beeinflussen sie die innere Uhr des Menschen weniger als reguläre Glühlampen und eignen sich damit gut für die Nachttischlampe. Die Tester untersuchten verschiedene Helligkeiten, von 100 bis 1300 Lumen. Lumen ist die Einheit für die Lichtmenge, die die Lampe pro Zeiteinheit abgibt. Bei allen Produkten prüften die Warentester unter anderem die Helligkeit, die Farbwiedergabe und die Energieeffizienz. Zudem wurde untersucht, ob sie Geruch oder Schadstoffe abgaben.

Das Ergebnis des Tests ist enttäuschend: Zwei Drittel aller Lampen waren „ausreichend“ oder schlechter, nur drei erhielten „gute“ Noten. Selbst bekannte Marken wie Osram und Philips schnitten teilweise schlecht ab. Die Philips Tornado Dimmable für 20 Euro und die Megaman Dimmerable für 21,50 waren die einzigen guten Energiesparlampen aus der Gruppe mit 900 bis 1300 Lumen. Beide hielten lange und gingen auch bei häufigem An- und Ausschalten nicht kaputt. Damit sind sie gut für den Einsatz in Treppenhäusern geeignet. In der Gruppe von 500 bis 900 Lumen ist nur die Philips T60 Softone für 7,50 Euro „gut“. Im untersten Lumenbereich schaffte kein Produkt diese Note.

Alle Energiesparlampen verlieren mit der Zeit an Helligkeit, aber unterschiedlich schnell. Die Produkte verbrauchen jedoch die gleiche Menge Strom, auch wenn sie nicht mehr die volle Leuchtkraft haben. An Arbeitsplätzen müssen die Lampen ausgetauscht werden, sobald sie nur noch 80 Prozent ihrer Helligkeit haben. Bei fast jeder zweiten Lampe im Test war das bereits nach 3000 Stunden so. Manche Produkte schafften nicht einmal so viele Stunden wie eine normale Glühbirne. Bis Energiesparlampen ihre volle Helligkeit erreichen, dauert es außerdem oft lange. Die Müller-Licht-Energiesparlampe 14965 brauchte zum Beispiel mehr als fünf Minuten, die Toom Logo dagegen nur 18 Sekunden.

Zudem gingen viele Energiesparlampen in der Dauerprüfung schnell kaputt, wenn sie häufig an und ausgeschaltet wurden. Viele schafften nicht einmal 10 000 sogenannte Schaltzyklen. Für hier „sehr gute“ Modelle wie die Philips Tornado Dimmable waren auch 70 000 Mal An- und Ausschalten unproblematisch.

Auch verfälschten viele „warmweiße“ Lampen die Farben. Besonders Rottöne erschienen oft bräunlich. Natürlicher sind die Farben bei „neutralweißen“ oder „tageslichtweißen“ Lampen.

Im Vergleich zu herkömmlichen Glühbirnen lässt sich mit guten Energiesparlampen bis zu 80 Prozent Energie sparen. Doch die Produkte enthalten Quecksilber, weshalb sie nicht in den Hausmüll gehören. Damit sie recycelt werden können, sollen Verbraucher sie an den 2160 Sammelstellen in Deutschland abgeben, zum Beispiel in Elektronik- und Möbelgeschäften sowie Baumärkten.

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