zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Immer mehr Berliner zieht es ins Grüne

Analyse von Aengevelt: Allein im vergangenen Jahr kehrten 24 000 der Hauptstadt den Rücken BERLIN (val).Immer mehr Berliner ziehen in die eigenen vier Wände im grünen Umland.

Analyse von Aengevelt: Allein im vergangenen Jahr kehrten 24 000 der Hauptstadt den Rücken BERLIN (val).Immer mehr Berliner ziehen in die eigenen vier Wände im grünen Umland.Dies hat die Maklergesellschaft Aengevelt Immobilien in einer Analyse festgestellt, die sie am Dienstag in Berlin präsentierte.Die Abwanderung der Berliner in Außenbezirke oder in den brandenburgischen Speckgürtel habe deutlich zugenommen, sagte Rolf Scheffler von Aengevelt-Research.Im vorigen Jahr habe Berlin über 24 000 Einwohner durch Umzüge ins Umland verloren.Eine wesentliche Rolle spiele dabei das Preisgefälle: Am Rande und außerhalb Berlins sei Bauland - trotz sinkender Berliner Preise - billiger.Somit gehöre das Berliner Umland heute im deutschlandweiten Vergleich zu "den dynamischsten Zentren des Wohnungsbaus".Obwohl sich die Zahl der Baugenehmigungen von über 31 je 1000 Einwohner 1995 auf 26 je 1000 Einwohner 1997 verringert habe, sei das bundesweit die Spitze.Wohnen im Grünen, nach Möglichkeit im eigenen Heim - das "ist en vogue". Daher hat sich auch die Struktur der Baugenehmigungen in den vergangenen Jahren vom Geschoßwohnungsbau zum Ein- und Zweifamilienhausbau verschoben.Noch immer, gibt Scheffler aber zu bedenken, sei die Berliner Eigenheimquote viel zu niedrig.Und das, obwohl die Hauptstadt im bundesdeutschen Vergleich durch ausgesprochen hohe Bauaktivitäten glänze und zur Zeit die Hälfte aller Berliner Baugenehmigungen für Eigenheime ausgesprochen würden.Die Nachfrage sei noch zu gering.So stünden im Berliner Umland ungefähr 6000 bis 8000 Wohnungen leer, schätzte Scheffler. Die Häuslebauer waren in der Region aber so aktiv, daß seit einiger Zeit ein Überangebot herrscht und somit die Baugenehmigungen (und ein paar Jahre später auch die Baufertigstellungen) weniger geworden sind.So hätten populäre Lagen im Osten - wie Köpenick oder Pankow - erhebliche Preissenkungen wegen des Überangebots zu verzeichnen.Scheffler erklärt diese Rückgänge auch damit, daß der Staat jetzt keine Sonder-Afa mehr gewährt, also Abschreibungsmöglichkeiten bis zu 50 Prozent.Der Trend werde auch in Zukunft noch weiter zurückgehen, prophezeite er. Währenddessen ist der Gesamtbestand an Büroflächen in Berlin in den vergangenen Jahren gestiegen und liegt heute bei 16 Mill.Quadratmetern.Knapp ein Zehntel davon stehen leer.Das sei "nicht alarmierend", sondern im bundesdeutschen Vergleich ganz normal, wie Aengevelt-Geschäftsführer Wulf Aengevelt sagte.Die Nachfrage nach Büroflächen in der Hauptstadt hält unvermindert an: Nach einer Analyse der Aengevelt-Research wurden im vorigen Jahr rund 520 000 Quadratmeter vermietet.Mit einem ähnlichem Absatz sei auch in den nächsten Jahren zu rechnen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false