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Baustadtrat Uwe Stäglin: „Truman Plaza, ein spannendes Projekt“

An der Clayallee gibt es viel Bewegung. Geplant ist Läden, Arztpraxen und Wellness. Der Baustadtrat von Steglitz-Zehlendorf Uwe Stäglin, erklärt das umstrittene Großprojekt "Truman Plaza".

Herr Stäglin, was macht Zehlendorf zu einem attraktiven Wohnort?

Es ist die Kombination aus viel Grün und Wasser, attraktiver Architektur, einer überschaubaren Struktur und der Nähe zur Großstadt.

Ein umstrittenes Großprojekt in Zehlendorf ist die Truman Plaza. Wie stehen Sie zu diesem Vorhaben?
Wir arbeiten derzeit am Bebauungsplan. Bis Juli wird die Auswertung der frühzeitigen Bürgerbeteiligung vorliegen. Dabei ist es unser Ziel, das Areal zu entwickeln. Denn es ist für den Bezirk nicht erstrebenswert, für lange Zeit eine Brache an diesem Standort zu haben. Deshalb sehen wir das Projekt grundsätzlich positiv, wollen aber eine qualitätsvolle Umsetzung. Dabei wird es uns nicht möglich sein, die Kalkulation der Investoren zu beeinflussen, welche Art Wohnungen sie bauen wollen. Aber wir können die städtebauliche Qualität sicherstellen.

Was tut sich in Bezug auf das ehemalige US-Hauptquartier in der Clayallee?
Es ist vorgesehen, im denkmalgeschützten Bestand Wohnungen zu schaffen und im hinteren Bereich ergänzenden Wohnungsneubau zu realisieren. Ein Bauvorbescheid ist beantragt. Ich halte das für eine sinnvolle Nutzung, da die von uns eigentlich bevorzugte Nutzung als Verwaltungsstandort für Bundesinstitutionen leider nicht zustande gekommen ist.

Für den dritten wichtigen Standort in diesem Bereich, das ehemalige Oskar-Helene-Heim, gibt es bereits einen Bauvorbescheid. Hier sieht der Investor zum U-Bahnhof hin einen Gesundheitsstandort und daneben ergänzenden Wohnungsbau vor. Ich halte alle drei Projekte – Truman Plaza, US-Headquarters und Oskar- Helene-Heim – für spannend. Insgesamt werden in ihnen etwa 500 Wohneinheiten entstehen. Das bestätigt übrigens auch die Haltung des Bezirks, in der Truman Plaza Flächen für die Nahversorgung vorzusehen.

In der Berliner Innenstadt gibt es zahlreiche Baugruppenprojekte. Gilt das auch für Zehlendorf?
Das ist hier kein großes Thema. Auch hat es die Bezirksverordnetenversammlung abgelehnt, Baugruppen bei Grundstücksverkäufen finanziell zu begünstigen. Allerdings spüren wir eine große Nachfrage nach kleineren Baugrundstücken. Dabei handelt es sich, bedingt durch die Grundstückspreise, um eher gehobene Projekte. Grundsätzlich haben wir in Zehlendorf das Problem, dass wir aufgrund der hohen Grundstückspreise keinen Wohnungsbau für alle Segmente haben. Ich würde mir wünschen, dass Genossenschaften und kommunale Gesellschaften auch preiswertere Wohnungen bauen würden. Als Bezirk haben wir hier jedoch keine Einflussmöglichkeit. Das ist eine Frage der gesamtstädtischen Liegenschaftspolitik.

Das Interview führte Christian Hunziker.

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