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Immobilien: Anleger kaufen weniger Geschlossene Fonds

Besonders große Einbußen beklagt die Immobilienbranche mit einem Minus von 40 Prozent

Die Geschlossenen Fonds – Sammelstellen privaten Kapitals für den Bau von Immobilien, Schiffen oder auch zur Produktion von Filmen – haben im ersten Halbjahr 2005 weniger Geld einsammeln können als im Vorjahreszeitraum. Dies melden die Analysten der Ratingagentur Scope. Die Emissionshäuser, zu denen beispielsweise der Initiator des Hotel Adlon am Pariser Platz gehört, konnten rund 5,7 Milliarden Euro privates Kapital einsammeln – rund 12 Prozent weniger als 2004.

Aufgrund des schwachen Halbjahresergebnisses gehen die Analysten davon aus, dass auch im gesamten Jahr nicht so viel Kapital zur Finanzierung von Fondsobjekten eingesammelt werden wird, wie im Vorjahr. Den stärksten Rückgang hatten Immobilienfonds im ersten Halbjahr gemeldet. Für die Finanzierung von Büro und Geschäftsbauten vertrauten private Anleger den Gründern von Fondsgesellschaften 2,23 Milliarden Euro an. Das waren fast 40 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Eine „Sonderkonjunktur“ sei zu erwarten im Falle eines Wahlsieges der Union. Da die CDU/CSU den Abbau von Steuersparmodellen angekündigt hat, zu denen Geschlossene Fonds zählen, könnte es vor den angekündigten Gesetzesänderungen zu einer größeren Nachfrage nach diesen „Auslaufmodellen“ kommen.

Eine Ursache für die geringere Zahl der verkauften Fondsanteile sei die neue gesetzliche Regelung, wonach die Prospekte der Anbieter von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen geprüft und genehmigt werden müssen. Dieser Vorgang ist in vielen Fällen noch im Gange, so dass ein Weiterverkauf nicht möglich ist, sofern die Fondsanbieter keine Haftung für fehlerhafte Angaben riskieren wollen. Ferner hatte ein Gesetzesentwurf der Regierung den Fondsverkauf gebremst, weil dieser die hohen Steuervorteile in Frage gestellt hatte. Schließlich sei auch das Angebot an guten Produkten geringer geworden.

Ebenfalls stark rückläufig war der Zufluss privaten Kapitals bei Fonds zur Finanzierung des Schiffsbaus: minus 26 Prozent. Einbußen in Höhe von rund 13 Prozent verzeichnete das Geschäft mit dem Handel von Lebensversicherungen. In die Finanzierung von Filmen flossen 330 Millionen Euro, 5,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Den geringsten Rückgang verzeichneten Energiefonds (- 1,87 Prozent). Allerdings profitierten diese am wenigsten vom Anlegerkapital in der Branche: Ihnen flossen 110 Millionen Euro zu. ball

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