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Immobilien: Auf Nummer sicher gehen

Viele Menschen unterschätzen das Risiko und die Folgen eines Einbruchs - Alarmanlagen bieten Schutz

Urlaubszeit ist Einbruchzeit – und es gibt wenig Hoffnung darauf, dass sich die böse Tradition in diesem Jahr nicht fortsetzt. Schutzmaßnahmen sind gar nicht so teuer, vor allem dann nicht, wenn man den Schaden durchrechnet, der von Einbrechern angerichtet werden kann.

Schon für etwa 6000 Euro insgesamt kann ein Fachmann zum Beispiel einen 120 Quadratmeter großen Bungalow von außen recht gut absichern, erläutert Joachim Peter Neiss, mit 35 Mitarbeitern einer der großen Berliner Ersteller von Sicherheitstechnik. Möchte man lieber noch eine Innenraumsicherung per Infrarot und Ultraschall dazu – nicht geeignet, wenn Haustiere frei durch die Räume laufen –, einen selbst wählenden Alarmanschluss zu einem Wachdienst oder gar Überwachungskameras mit Aufzeichnungsgerät, steigen die Kosten natürlich.

Eine erste, allgemeine Übersicht über die Gefahrenstellen am Gebäude und denkbare Abhilfen sind bei der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle (Terminabsprache unter Telefon 4664-973466) erhältlich. Was dann tatsächlich installiert werden sollte, richtet sich vor allem nach den Wertgegenständen im eigenen Heim. Man ist verpflichtet, der Versicherung alles anzugeben, was über den normalen Hausrat und seinen Wert (Gemälde, Pelze) hinausgeht. Und dann achtet sie schon darauf, dass der Schutz nicht zu kurz kommt.

Der nächste Weg sollte daher zur Versicherung führen, dort gibt es Experten, die eine recht präzise Einschätzung abgeben können. Dort ist auch eine Liste jener Betriebe erhältlich, die von der Schadenverhütung GmbH im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (VdS) anerkannt sind – in Berlin sind es rund 50 Unternehmen.

Eine hundertprozentige Absicherung gibt es zwar nicht, aber man kann es den Tätern durchaus schwer machen, damit sie von ihrem Vorhaben so früh wie möglich absehen. Für das Opfer ist schließlich nicht nur der Diebstahl von Wertgegenständen schmerzlich. Wer mag es schon, dass Wildfremde in den Schubladen herumkramen oder gar aus Wut darüber, gar nichts Brauchbares gefunden zu haben, ein Schlachtfeld hinterlassen?

Wer auch immer einzudringen versucht, er will nicht ertappt werden. Aufwand, Licht und Lärm stören dabei. Insofern kommt dem Schutz der „Außenhaut“ des Gebäudes die größte Bedeutung zu. Große Fenster sollten mit Einbruch hemmendem Glas, die Rahmen sowie Türen mit sicheren Beschlägen und abschließbaren Riegeln versehen sein. Ist das gewährleistet, kommt die Alarmanlage ( Fachterminus: Einbruchmeldeanlage) an die Reihe. Sie kann zwar keinem Einbrecher den Zutritt zu den Räumen verwehren, sie macht jedoch die möglicherweise schlafenden Besitzer wach und löst – je nach Installation in Verbindung mit einem Wachschutzunternehmen – „stillen Alarm“ aus. Und noch eine Funktion, die man nicht unterschätzen sollte: Eine sorgfältig installierte Alarmanlage hilft dabei, das Haus beim Verlassen zuverlässig zu versperren. Nur wenn die Kontakte an Fenstern und Türen ihr „ok“ geben, lässt sich die Anlage „scharf“ schalten. Auf Wunsch werden auch die Sensoren in Gruppen zusammengeschaltet. Dann lassen sich beispielsweise Kellertüren oder Fenster unten sowie im Obergeschoss getrennt vom Erdgeschoss sichern. Das ist für den Fall gedacht, dass der Eigentümer im Garten sitzt und einige Bereiche des Hauses nicht überschauen kann.

Den ungehinderten Zugang zum Haus erhält nur derjenige, der eine kodierte Zahlenkombination kennt, die in eine Tastatur eingetippt werden und/oder einen kleinen Transponder besitzt, der an eine bestimmte Stelle der Tür gehalten werden muss. Der Transponder besteht aus einem Chip, der von innen berührungslos ausgelesen wird. Er wird als Schlüsselanhänger am Bund befestigt.

Gehen Schlüssel, Chip und Papiere verloren, zeigt es sich, wie gut der Anlagen-Ersteller ist: Eine stets besetzte Hotline garantiert, dass nach dem „Hilferuf“ der Zugangscode sofort geändert wird und der Eigentümer auch sogleich einen neuen Transponder bekommt. gih

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