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Immobilien: Bald blüht der Flachs

Lein ist in erster Linie eine Nutzpflanze. Doch einige Arten sind schöne Sommerblumen fürs Beet

Blaue Wogen auf den Feldern erinnern im Sommer daran, dass der Lein als Faserlieferent wieder voll im Trend ist. Gegenwärtig erlebt er eine Renaissance. Auch als Zierpflanzen sind Lein-Arten in den verschiedensten Blütenfarben immer häufiger in Gärten anzutreffen.

Der Lein (Linum) bildet die Familie der Leingewächse (Linaceae) und ist mit etwa 200 Arten vor allem in den gemäßigten Zonen der Erde verbreitet. Sein botanischer Name stammt aus dem Lateinischen. Er bedeutet Faden und ist gleichzeitig die Bezeichnung für Flachs oder Lein. Älteste bekannte Art ist der Kulturlein (Linum utisatissimum), eine einjährige Pflanze, die bereits vor 5000 Jahren in Ägypten und Mesopotamien kultiviert wurde. In der Götterwelt des Altertums galt in Ägypten Isis als die Spenderin der Leinpflanze, bei den alten Germanen wachte die Flachsgöttin Freya über die Spinnerinnen. Seit der Jungsteinzeit (Neolithikum) in Mitteleuropa bekannt, verwendete man den Lein zur Herstellung von Netzen, Schnüren, Säcken und Kleidung. Aus den Samen wird Öl für Nahrungs- und Industriezwecke gepresst, der anfallende Presskuchen wird als Viehfutter verwendet.

Wie der Kulturlein gehört auch der Großblütige Lein (Linum grandiflorum) zu den reich blühenden einjährigen Arten, die im April/Mai ausgesät werden. Er stammt aus Nordafrika und bildet 20 bis 40 Zentimeter hohe, verzweigte kleine Büsche. Vor allem besticht er durch seine farbenkräftigen blutroten Blüten, die in lockeren Doldenrispen vereint sind und einen Durchmesser von zwei bis drei Zentimetern erreichen. Noch intensiver ist die Blütenfarbe der Sorte ,Rubra‘. Von Juni bis September erscheinen die attraktiven Blüten.

Wirkungsvoll ist der Großblütige Lein inmitten anderer Sommerblumen. Auch zwischen Blumenzwiebeln lohnt sich die Aussaat. Nach deren Einziehen setzt der Lein den Flor auf dieser Fläche fort.

Neben einjährigen Arten gibt es auch ausdauernde Vertreter dieser Gattung, die sich als Zierpflanzen bewährt haben. Besonders schön ist der Staudenlein, auch Ausdauernder Lein genannt. Er besiedelt vor allem trockene Grasflächen, aber auch steinige subalpine Wiesen in Mittel- und Osteuropa. Die zierliche Pflanze erreicht je nach Standort Höhen zwischen 20 und 50 Zentimetern, hat nadelartige Blätter und entwickelt sich zu einer duftigen, straff aufrecht stehenden Blume. Von Juni bis Juli erscheinen die zahlreichen zartblauen Blüten mit einem Durchmesser von zwei bis drei Zentimetern. Sie sind in Trugdolden vereint und duften angenehm. Als schöne Varianten sind die weiß blühende Sorte ,Album‘ und die niedrigere Sorte ,Nanum Saphir‘ zu nennen.

Auch der Prachtlein (Linum narbonense) ist mit seinen leuchtend violettblauen Blüten eine ideale Zierpflanze. Er besiedelt vor allem trockene Wiesen in Portugal und Spanien sowie an der östlichen Mittelmeerküste, wird 50 Zentimeter hoch und hat feste aufrecht stehende Stängel mit graugrünen Blättern. Die Blüten entfalten sich von Juni bis August und haben einen Durchmesser von drei Zentimetern. Vom Prachtlein sind zwei niedrigere Sorten im Handel. ,Heavenly Blue‘ blüht leuchtend hellblau und ist 30 Zentimeter hoch, ,Six Hills‘ hat violettblaue Blüten und erreicht eine Höhe von 40 Zentimetern.

Farbliches Pendent zum Prachtlein ist der Gelbe Lein, auch Goldflachs genannt. Er kommt auf trockenen Wiesen und an Waldrändern mit kalkhaltigem Untergrund in Mittel- und Osteuropa vor und ist ebenfalls ausdauernd. Die Pflanze wird 30 bis 40 Zentimeter hoch, hat tiefgrüne, oben lanzettliche, unten spatelförmige Blätter und leuchtend gelbe Blüten. Sie sind in einer schönen Dolde vereint und erscheinen von Juni bis August. Kompakter und niedriger im Wuchs ist mit einer Höhe von circa 20 Zentimetern die Sorte ,Compactum‘. Noch kleiner bleibt die Sorte ,Goldzwerg‘.

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