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Immobilien: Berlin braucht mehr Luxuswohnungen

Jedes Jahr kommen rund 40 000 neue Einwohner nach Berlin – der Bevölkerungsprognose bis zum Jahr 2030 zufolge werden dann mehr als 250 000 Menschen zusätzlich in der Bundeshauptstadt wohnen – aber wo? Geht es nach dem Ring Deutscher Makler (RDM), Landesverband Berlin und Brandenburg e.

Jedes Jahr kommen rund 40 000 neue Einwohner nach Berlin – der Bevölkerungsprognose bis zum Jahr 2030 zufolge werden dann mehr als 250 000 Menschen zusätzlich in der Bundeshauptstadt wohnen – aber wo?

Geht es nach dem Ring Deutscher Makler (RDM), Landesverband Berlin und Brandenburg e. V., sollten vor allem Luxuswohnungen gebaut werden. „Wir müssen die Gunst der Stunde nutzen, Besserverdienende nach Berlin zu bekommen“, sagte Markus Gruhn, Vorsitzender des Landesverbandes, im Vorfeld des RDM-Immobilientages, der am Freitag in Berlin stattfand. „Die Kaufinteressenten sind da“, sagte der Makler, „aber sie sind durch Objekte nicht zu befriedigen.“ Der Nachfrage nach Luxuswohnungen stehe kein adäquates Angebot mehr gegenüber. In diesem Segment – ab 4000 Euro pro Quadratmeter aufwärts – stagniere der Markt. Als Beleg nannte Gruhn das Haus Cumberland, das schon vor Baubeginn ausverkauft gewesen sei. Zudem würden im Diplomatenpark Spitzenmieten von 20 Euro pro Quadratmeter kalt bezahlt. „Dass nur noch Luxuswohnungen gebaut werden, wäre das Beste, was uns passieren kann“, sagte Gruhn. Denn das so entstehende Überangebot würde dann der mittleren Einkommensschicht zugute kommen und es komme mehr Kaufkraft in die Stadt.

Doch Berlin ist traditionell eine Mieterstadt – die Eigentumsquote beträgt nur 15 Prozent. Vor dem Hintergrund rasch steigender Neuvertragsmieten und niedriger Zinsen könnte sich die Quote leicht nach oben bewegen, vorausgesetzt, es würde mehr gebaut. Einer Auswertung der Ziegert Bank- und Immobilienconsulting GmbH zufolge ist bei fast jeder vierten Wohnung die Finanzierung deutlich günstiger als die jeweilige Neuvertragsmiete. Bei vierzig Prozent der Angebote innerhalb des S-Bahn-Rings würden Finanzierungsraten und Neuvertragsmieten vergleichbarer Wohnungen um weniger als fünf Prozent voneinander abweichen, teilte das Unternehmen in dieser Woche mit. Nach RDM-Angaben werden in Berlin in allen Bezirken die A-Lagen nachgefragt; Anleger setzen auf Sicherheit.

Der RDM beklagt, „dass Neubauvorhaben von den Bezirken leider verhindert werden“, sagte Gruhn mit Blick auf den Wohnungsneubau in Pankow und mit Blick auf den Bau von Gewerberäumen in mehreren Bezirken. Reinhart Bünger

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