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Immobilien: Blüten wie ein Leuchtfeuer

Vom Frühjahr bis zum Herbst sind Phloxe prächtige Blickpunkte im Garten

Zu den schönsten Stauden des Sommergartens gehört der Große Stauden-Phlox (Phlox paniculata). Bereits Karl Foerster nannte ihn „das eigentliche große Farbensiegel des Hochsommerglücks“. Dem leidenschaftlichen Gärtner und Staudenzüchter aus Potsdam verdanken wir nicht nur zahlreiche Rittersporne, sondern auch ein ansehnliches Phlox-Sortiment und dessen Einteilung nach Blütezeiten. Auch der Bund deutscher Staudengärtner gliedert den Großen Stauden-Phlox in drei Gruppen: Die früheste Blüte beginnt Anfang Juli, die nächste in der Mitte des Monats und die Hauptblütezeit der späten Phloxe fängt Mitte August an. Wer Sorten aus diesen Gruppen kombiniert, kann sich von Anfang Juli bis in den September hinein an den leuchtenden, duftenden Blüten erfreuen.

Die Farbpalette der Blütenfarben reicht von einem reinen Weiß über zahlreiche Rosanuancen, dekorativem Lachsrosa bis hin zu einer Fülle roter und violetter Schattierungen. Viele Sorten haben andersfarbige Augen in der Mitte der Blüte. Neben diesen Sorten mit kräftigen Blütenfarben von großer Leuchtkraft gibt es Phlox auch in zarten Pastelltönen.

Die botanische Bezeichnung Phlox stammt aus dem Griechischen und bedeutet Flamme oder loderndes Feuer, was vermutlich auf die intensiven Blütenfarben hinweisen soll. Im Deutschen wird die Pflanze daher, wenn auch recht selten, Flammenblume genannt. Erst im 18. Jahrhundert wurde sie kultiviert und trug dazu bei, dass sich der Bauerngarten im 19. Jahrhundert vom reinen Nutzgarten zu einem Ort entwickelte, in dem auch Pflanzen nur wegen ihrer Schönheit Einzug hielten.

Der Große Stauden-Phlox ist zwar recht unkompliziert, dennoch sollten einige Tipps befolgt werden. Da Phlox paniculata ursprünglich aus den Flusstälern Pennsylvanias stammt und dort in niederschlagsreichen, dünn bewaldeten Regionen auf feuchten Wiesen zu Hause ist, haben auch die Phlox-Züchtungen ähnliche Standortansprüche. Sie gedeihen am besten auf einem humosen, frischen bis feuchten, durchlässigen Boden an einer sonnigen Stelle im Garten. Sie benötigen viel Feuchtigkeit und müssen also bei Trockenheit regelmäßig gründlich gegossen werden.

Mit dem reichen Sortiment der Phlox-Paniculata-Hybriden lassen sich eindrucksvolle Farbbilder im Garten schaffen. Generell kommen die Pflanzen mit ihren farbenprächtigen, großen, kuppelförmigen Blütenständen besonders gut vor einem dunklen Hintergrund zur Geltung. Doch auch mit attraktiven Begleitpflanzen, die ähnliche Standortansprüche haben wie der Phlox lassen sich malerische Farbkompositionen kreieren. Da die Höhe der Phlox-Sorten unterschiedlich ist – einige werden 130 Zentimeter hoch, andere erreichen nur eine Höhe von 70 bis 80 Zentimetern – muss nicht nur die Zusammenstellung der Farben passen, sondern auch die Wuchshöhe der Begleitpflanzen beachtet werden, damit die gewünschte dekorative Wirkung eintritt.

Kombinieren lässt sich Phlox beispielsweise mit Sonnenhüten, von denen die goldgelb blühende Goldsturm-Rudbeckie ,Goldsturm‘ mit einer Höhe von 70 Zentimetern für den Vordergrund gut geeignet ist. Von Juni bis September entfalten die hohen Sonnenaugen (Heliopsis scabra) ihre goldenen Blüten und sind daher ideale Hintergrundpflanzen für alle Phlox-Sorten, da die Wuchshöhe zwischen 130 und 170 Zentimetern liegt. Mit warmen gelben, braunen und roten Farbtönen sorgt die Sonnenbraut (Helenium-Hybr.) im August und September für einen prächtigen Ausklang im spät sommerlichen Garten. Prachtvoll blühende Begleitpflanzen sind auch die weißen Sommermargariten (Leucanthemum maximum) mit einfach- und gefüllt blühenden Sorten, die von Juni bis September blühen und zwischen 60 und 100 Zentimeter hoch werden.

Eindrucksvolle Bilder lassen sich auch durch eine Kombination von Phlox und dem duftigen Schleierkraut (Gypsophila paniculata) erzielen, elegant wirken ebenfalls Gräser in der Nachbarschaft. Beim Pflanzen sollte mindestens ein Abstand von etwa 50 Zentimetern zwischen den Pflanzen bestehen.

Doch wenn sich die Blütezeit der prächtigen Sommer-Phloxe dem Ende entgegen neigt, kommt die Zeit, an die nächste Saison zu denken. Denn der Herbst ist die beste Pflanzzeit. Wer sich das Warten auf die sommerliche Blütenpracht verkürzen will, sollte auf niedrig wachsende Arten zurückgreifen, die bereits meist Ende April/ Mai mit der Blüte beginnen.

Dazu gehört der Wanderphlox (Phlox stolonifera). Er wandert tatsächlich, indem er kurze Ausläufer (Stolonen) bildet, so dass größere Polster entstehen. Die im Mai erscheinenden Blüten leuchten von Weiß über Blau und Lavendel bis Purpur. Durch seinen kompakten, mattenartigen Wuchs eignet sich der Wanderphlox vorzüglich zur Unterpflanzung von Gehölzen und höheren Stauden. Der Boden sollte humos und leicht sauer sein.

Ebenfalls zu diesem Zeitpunkt beginnt der Teppich-Phlox, zu dem unter anderem Phlox douglasii und Phlox subulata gehören, mit seiner Blütenpracht. Je nach Sorte wird er nur fünf bis 15 Zentimeter hoch. Diese Boden deckenden Stauden besitzen schmale, mehr oder weniger nadelartige, wintergrüne Blätter, die während der Blütezeit kaum zu sehen sind, da sie über und über mit Blüten bedeckt sind. Für den Teppich-Phlox ist ein gut durchlässiger Boden in voller Sonne ideal. Er verträgt erheblich mehr Trockenheit als die hohen Phlox-Arten. Das Spektrum der Blütenfarben reicht von Weiß bis hin zu den unterschiedlichsten rosafarbenen, roten und blauen Schattierungen. Aber auch wunderbar zarte Pastelltöne sind unter den Sorten zu finden.

Ein weitgehend unbekannter Vertreter der Gattung ist der Waldphlox (Phlox divaricata). Immer dann, wenn Mitte Mai die Rapsfelder blühen, läutet er vorsichtig die sommerliche Staudensaison ein. Waldphloxe bilden mit etwa 30 Zentimetern recht ansehnliche Büsche und beeindrucken durch ihre lang anhaltende Blüte und zum Teil mit einem betörenden Duft. Die große Sortenvielfalt weist eine breite Palette von kräftigen Farben auf – von Weiß, verschiedene Blautöne über Pink und Violett bis hin zu zarten Pastelltönen. Am wohlsten fühlt sich der Waldphlox im lichten Schatten großer Bäume.

STANDORT

Sonnige und windgeschützte Plätze mit einem tief gründigen, humus- und nährstoffreichen, gut durchlüfteten Boden. Notfalls kann dieser vor der Pflanzung tief gelockert und mit Humus angereichert werden.

PFLEGE

Bei Trockenheit gießen. Wer die Umgebung der Pflanze mit Mulchmaterial wie Laub oder Rindenhumus bedeckt, sorgt für einen kühlen und feuchten Boden. Für ausreichende Feuchtigkeit ohne Staunässe sorgen. Die Entfernung abgeblühter Triebe verlängert die Blütezeit.

VERMEHRUNG

Die einfachste Art ist die Teilung. Sie erfolgt im Frühjahr, wenn die Pflanze austreibt oder im Herbst. Sie wird ausgegraben und in faustgroße Stücke geteilt.

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