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Immobilien: Das Angebot übersteigt die Nachfrage

Rückgang bei der Zahl neu errichteter Wohnhäuser um bis zu 18 Prozent. Preise fallen um vier Prozent

Im vergangenen Jahr wurden in Berlin 2456 Baugenehmigungen für Eigenheime und Wohnungen erteilt, 896 im Westen und 1560 im Osten. Das waren 1287 weniger als im Jahr 2000, so die neueste Marktuntersuchung der Aengevelt Immobilien KG zur Region Berlin-Potsdam. Fertig gestellt wurden im vergangenen Jahr im Berliner Stadtgebiet rund 2900 Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern.

Ähnliche Zahlen meldet das Berliner Umland. Dort ging 2001 der Neubau von Eigenheimen um 18 Prozent auf 7091 zurück.

Wer jedoch annimmt, dass der Einbruch beim Neubau die Preise treiben würde, geht in die Irre. Allenfalls verlangsamt hat sich der Preisabtrieb für Neubauobjekte. Aengevelt-Research notiert im Verlauf des vergangenen Jahres einen Rückgang im mittleren Preisniveau für Neubau-Eigenheime um 4,2 Prozent auf 224900 Euro. In den Jahren zuvor waren die Preise noch um teilweise über sieben Prozent eingebrochen. Mit 305000 Euro lag das mittlere Preisniveau im Westteil Berlins um 0,3 Prozent über dem Vorjahreswert. Dagegen fielen die Preise im Ostteil, wo rund 80 Prozent aller Eigenheime entstehen, um acht Prozent auf 203000 Euro.

Der Verband Deutscher Makler (VDM) nennt Berlin ein „billiges Pflaster“. Einfache Eigenheime seien 2001 für weniger als 200000 DM verkauft worden. Allerdings registrierte der VDM wie Aengevelt einen leichten Preisanstieg bei frei stehenden Eigenheimen, vor allem im Westteil der Stadt.

Hoch im Kurs stehen Reihenhäuser. Die LBS-Immobiliengruppe gibt als häufigsten Kaufpreis für solche Neubauten in Berlin 205000 Euro an. Im Berliner Gebrauchtmarkt registriert die LBS für frei stehende Eigenheime 240000 Euro und für Reiheneigenheime 180000 Euro als häufigste Kaufpreise.

Im Berliner Umland könnte laut Aengevelt-Research die Talsohle bei der Preisentwicklung erreicht sein. Anfang 2001 liege das mittlere Preisniveau für Ein- und Zweifamilienhäuser bei 195300 Euro. Anfang 2002 liege der Durchschnittspreis mit 194200 Euro nur geringfügig darunter.

Die Durchschnittspreise sagen jedoch wenig über die großen Preisunterschiede für Immobilien im Berliner Umland aus. Das mit Abstand höchste mittlere Preisniveau verzeichnen Potsdam mit rund 371000 und der angrenzende Landkreis Potsdam-Mittelmark mit 232000 Euro. Das niedrigste Preisniveau finden Eigenheiminteressenten im Landkreis Barnim mit rund 163000 Euro sowie in Märkisch Oderland mit rund 179000 Euro. Auch im Berliner Umland fallen die Preise für Neubau-Eigenheime derzeit leicht nach Angaben von Aengevelt. Dafür hätten die Preise für ältere Bestandsobjekte deutlich angezogen, weil die Qualität der angebotenen Objekte im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen ist. Hans Pfeifer

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