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Immobilien: Der Natur abgeschaut

Viele Gemüse können nach dem ersten Frost ausgesät werden

Etwas ungewöhnlich ist es schon, im Winter bei Frost Frühjahrsgemüse auszusäen. Letztlich ist es aber nur dem Vorbild Natur abgeschaut, wo die Samen schließlich auch den Winter über im Boden liegen und bei den ersten milden Sonnenstrahlen im Februar oder März keimen. Wichtig ist eine gute Vorbereitung im Spätherbst. Die dafür vorgesehenen Beete werden mit dem Sauzahn tiefgründig gelockert und mit reifem Kompost und eventuell etwas Steinmehl verbessert. Abschließend wird eine Lage Mulchschicht aus Herbstlaub oder Gartenresten als Abdeckung aufgebracht. Die Aussaat erfolgt erst, wenn der erste Frost die Bodenoberfläche durchdrungen hat. Bei trockener Witterung schiebt man die Mulchschicht dann zur Seite, zieht Saatrillen und sät etwas dichter als gewöhnlich aus. Anschließend werden die Rillen gut dicht gehäufelt, angeklopft und mit dem Mulchmaterial bedeckt.

Die kalten Wintertemperaturen erlauben kein Keimen mehr, aber die Samen nehmen Feuchtigkeit auf und quellen, so dass bei den ersten warmen Frühlingstemperaturen das Keimen sofort einsetzt. Als Sämereien eignen sich natürlich nur Gemüsesorten und wenige Kräuter, die nicht auf einen Kälteeinbruch im Frühling mit Wachstumsrückgang oder gar Absterben reagieren.

Gut geeignet ist alles, was sonst im frühen März ausgesät wird, wie frühe Radieschen, Möhren, Kopf- und Schnittsalat, Spinat und schossfeste Kohlrabi; bei den Kräutern lohnen sich Winterportulak, Kerbel, Borretsch und Petersilie. Besonders zur jetzigen Aussaat ist Winterspinat geeignet.

Eine Möglichkeit aus der Praxis der Mischkultur ist es, im gesamten Nutzgarten im Abstand von 50 Zentimetern Reihen zu ziehen und hier Spinat auszusäen. Die Vorteile dieses Vorgehens liegen in einer schnellen Bedeckung des meist im Frühling offenen Bodens, in einer guten Durchwurzelung des Untergrundes und in einer frühen Ernte. Sobald die kleinen Pflänzchen im Herbst aufgelaufen sind, lohnt es sich, die Reihen leicht anzuhäufeln. Dies führt zu einer tieferen Wurzelausbildung der Pflanzen und einer damit erhöhten Widerstandskraft. Zwischen den Reihen mulcht man mit Laub und gibt so dem Boden eine schützende Schicht.

Bei einer breitwürfigen Aussaat ist dies nicht erforderlich, da die kleinen Spinatpflanzen den Boden ausreichend bedecken. Droht den Winter über starker Kahlfrost, hält man Reisig oder Folie bereit, um die Pflanzen zu schützen. Eine Winteraussaat ist auch für viele einjährige Blumen lohnenswert. Es ist einen Versuch wert.

Peter Busch

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