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Immobilien: Der Trend geht zum kleinen Gedeck

Traditionsgeschirr darf kombiniert werden

Der Trend bei Geschirr geht zu Qualität und Zeitlosigkeit. Das zeigte die diesjährige Konsumgütermesse „Ambiente“ in Frankfurt am Main. Entsprechend sind viele der neuen Teller, Tassen, Becher und Gläser gestaltet. Modische Spielereien sind die Ausnahme.

Reduzieren bei Form und Farbe, ohne dabei zu puristisch zu werden, ist das aktuelle Design-Gebot. Auffällig war die breite Palette an Einzelstücken oder kleinen Sets. „Porzellan wird heute analog zu den modernen Ernährungsgewohnheiten gekauft“, sagt Eva Barth-Gillhaus vom Bundesverband für den gedeckten Tisch, Hausrat und Wohnkultur (GPK). Allen voran hätten die Snack-Kultur und der Asia-Trend ihre Spuren auf deutschen Tischen hinterlassen.

Angesichts von immer mehr Single- und Kleinfamilienhaushalten ist nicht mehr das große Service für zwölf Personen gefragt, sondern ein kleines Gedeck, das zu den individuellen Vorlieben passt und sich vielseitig einsetzen lässt.

Unter der eigens geschaffenen Marke „Vivo“ will zum Beispiel das Unternehmen Villeroy und Boch genau diese Zielgruppe ansprechen. Die Serie umfasst ein kompaktes Sortiment an Besteck, Accessoires und Geschirr. Viele Teile sind multifunktionell – dadurch kommt die Serie insgesamt mit relativ wenigen Einzelteilen aus. Das gilt auch für die Kollektion „Form 2006“ von Arzberg-Porzellan. Die Auswahl reicht vom Dipschälchen über Espressotassen bis hin zum großen Gourmetteller. Umfangreich ist das Angebot an Teezubehör. Nach einer Kaffeekanne sucht der Kunde dagegen vergeblich. Mit noch weniger Teilen kommt „Opus“ von Kahla Porzellan Thüringen aus: Ganze fünf Stücke umfasst die futuristisch anmutende Kollektion: Drei Platten, eine große und eine kleine Schale. Besonders auffällig ist die an Architektur angelehnte Form des Geschirrs. „Es gibt den Trend, Teller nicht mehr nur rund zu machen“, sagt Barth-Gillhaus vom GPK. Gleiches gilt für Schüsseln und Teekannen, wie bei der „Form 2006“ gut zu sehen ist.

Bei vielen Designern und Unternehmern ist auch zu beobachten, dass bestehende Kollektionen durch neue Farben und Dekore ergänzt oder neue Serien genau auf bestehende Programme abgestimmt werden.

„Mix and match“ nennen die Fachleute diesen Trend zum Mischen von Alt und Neu, von schlichtem weißen Porzellan mit farbigen Verwandten. Selbst bei noblem Traditionsgeschirr ist dieses Kombinieren mittlerweile kein Stilbruch mehr, ganz im Gegenteil. Viele Unternehmen legen in diesem Jahr sogar Klassiker leicht umfrisiert neu auf. Mehr als 230 Jahre alt ist zum Beispiel die mit Blumen gemusterte „Musselmalet“-Serie von Royal Copenhagen – sie hat jetzt ein hochmodisches neues Outfit in Schwarzweiß bekommen. Ebenfalls mit einem modernen Schwarzweiß-Muster wurde der Bauhaus-Klassiker „TAC“ von Rosenthal versehen. Noch weiter gingen die Designer bei Fürstenberg, die die gut 50 Jahre alte Geschirrserie „Fürstin“ als „Victoria Luise“ neu interpretierten. Tsp/gms

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