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Immobilien: Die Mieten in Deutschland steigen kaum Dagegen klettern die Nebenkosten schnell

Die Mietpreise in Deutschland steigen langsamer als die allgemeinen Lebenshaltungskosten. Dagegen klettern die Nebenkosten des Wohnens – darunter vor allem die Kosten für Strom, Wasser, Wärme und Müllabfuhr – deutlich schneller.

Die Mietpreise in Deutschland steigen langsamer als die allgemeinen Lebenshaltungskosten. Dagegen klettern die Nebenkosten des Wohnens – darunter vor allem die Kosten für Strom, Wasser, Wärme und Müllabfuhr – deutlich schneller. Dies meldet das Institut für Städtebau, Wohnungswirtschaft und Bausparwesen (ifs) in Berlin.

Nach Ermittlung des ifs stiegen die Mieten im vergangenen Jahr bundesweit um durchschnittlich ein Prozent. Dagegen seien die Lebenshaltungskosten im vergangenen Jahr um 1,6 Prozent gestiegen. Mit 2,3 Prozent hätten sich die Wohnnebenkosten dagegen erneut weit überproportional verteuert. Auch in den Vorjahren sei diese „zweite Miete“ deutlich schneller gestiegen als die Nettokaltmieten. Seit dem Jahr 2000 seien die Nebenkosten um zusammengerechnet 7,3 Prozent gestiegen. Deutlich langsamer seien dagegen die Nettokaltmieten gestiegen: um insgesamt 4,8 Prozent.

Als Ursachen für die nur langsam steigenden Durchschnittsmieten in Deutschland führt das ifs die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit an. Zudem gebe es eine große Anzahl leer stehender Wohnungen. Diese beiden Tatsachen machten es Grundeigentümern schwer, höhere Mieten durchzusetzen.

Das Institut hat auch Unterschiede bei der Entwicklung der Mietpreise von Altbauten sowie Neubauten festgestellt. Bei Häusern, die bis 1948 erbaut wurden, konnten sich die Eigentümer über eine durchschnittliche Steigerung ihrer Mieteinnahmen um 1,1 Prozent freuen. Bei Neubauten war der durchschnittliche Preisanstieg nach Angaben der Ifs-Analysten nicht so hoch: nur 0,8 Prozent.

Die Durchschnittsmieten betrugen laut ifs im vergangenen Jahr 432 Euro im Westen der Republik bei einer dort üblichen durchschnittlichen Wohnungsgröße von 73 Quadratmetern. Weniger Platz haben die Haushalte im Osten: Sie kommen mit durchschnittlich 63 Quadratmetern aus und zahlen für ihre Wohnungen im Schnitt 324 Euro. Auch auf die Quadratmeterpreise hinuntergerechnet, sind die Kosten für das Wohnen im Osten günstiger: 5,10 Euro je Quadratmeter sind in den neuen Ländern durchschnittlich fällig. Im Westen zahlen die haushalte durchschnittlich 5,90 Euro. In beiden Fällen bilden die Zahlen die Bruttokaltmieten ab; sie enthalten also die Nebenkosten.

Das Institut weist ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei den angegebenen Werten um Durchschnittswerte handelt. Sie wurden abgeleitet aus den Preisen aller bestehender Mietwohnungen. In einigen Regionen wichen die Preise deutlich von den mittleren Werten ab.

So ist nach Angaben des Immobilienverbandes Deutschland (IVD) die Lage am deutschen Wohnungsmarkt gespalten: Im Osten stagnieren die Preise in vielen Regionen, in westdeutschen Ballungsgebieten steigen sie dagegen. Zu den Regionen mit knappem Wohnungsangebot zählt der IVD unter anderem München und Düsseldorf. Dort seien die Miet- und Kaufpreise deshalb deutlicher gestiegen als in strukturschwachen Gebieten wie Magdeburg. In Berlin sind die Immobilienpreise dem Gutachterausschuss zufolge erneut gesunken. ball

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