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Immobilien: Diva auf der Fensterbank

Wer die Extrawünsche von Orchideen berücksichtigt, wird meist mit einer Blütenpracht belohnt

Sie ist die Diva unter den Blumen: Die Orchidee besitzt Blüten von einzigartiger Schönheit aber auch einen exklusiven Lebensstil. Die Pflanzen stellen einige Extrawünsche an Erde, Klima, Licht und Wasser. Wer sich auf die „Star-Allüren“ der Orchideen einlässt, wird meist mit der Blütenpracht belohnt.

Zu den beliebtesten Vertretern der Pflanzenfamilie in Deutschland zählen die Gattungen Falterorchideen, Frauenschuh, Cattleya und Kahnlippe. Erhältlich sind auch viele Züchtungshybriden – mehr als 120 000 Kreuzungen sind inzwischen registriert. Die klassische Orchidee für die Wohnung ist die Falterorchidee (Phalaenopsis).

Auch viele Züchtungen der Gattung Frauenschuh (Paphiopedilum) eignen sich gut für Anfänger. Üppig blühen viele Mitglieder der Gattung Cattleya – meist im rosa-lila-Ton Magenta. Kahnlippen (Cymbidium) können recht große Pflanzen werden und sind eher für den Wintergarten geeignet.

Die Orchideengewächse (Orchidaceae) bilden eine besonders große Pflanzenfamilie mit bis zu 30 000 Arten. Die meisten gedeihen in Asien und Südamerika – vertreten sind sie jedoch in fast allen Klimazonen. Die symmetrisch aufgebauten Blüten der Orchideen bestehen aus drei äußeren Kelchblättern und drei inneren Kronblättern. Eines davon bildet die „Lippe“, deren Größe und Form sich nach den Bedürfnissen des Bestäubers richtet. Sie dient den Insekten als Landebahn. Die Lippen einiger Orchideen sind geradezu genial konstruiert.

Manche Orchideen haben einen strengen Rhythmus von Vegetations- und Ruhezeiten. „Bei gekauften Züchtungen fällt dies weitgehend weg“, sagt Gerd Röllke von der Deutschen Orchideen-Gesellschaft. Einige Arten sollten aber in der wuchslosen Zeit in kühleren und in der Wuchsperiode in wärmeren Räumen stehen. Nachts müsse die Temperatur sowieso abgesenkt werden. Die häufigsten Fehler bei der Pflege werden beim Gießen gemacht. „Für Orchideen gilt der Grundsatz: feucht, aber nicht nass“, sagt Röllke. Steht die Umgebung der Wurzeln unter Wasser, entsteht Sauerstoffmangel und die Pflanze erstickt. Leitungswasser enthält außerdem oft schädliche Salze. Besser eignet sich Regenwasser. Man kann Leitungswasser auch abstehen lassen, so dass eventuelle schädliche Stoffe nach unten absacken.

Wichtig für das Wachstum ist ein lockeres und gut durchlüftetes Substrat. Geeignet sind Mischungen aus Torf oder Kokosfasern und bestimmten Rindenteilen – versetzt etwa mit Blähton, Styropor oder Steinwolle. Das Licht in den Wohnungen reicht meist für Orchideen aus – im Winter kann an manchen Plätzen eine Zusatzbeleuchtung hilfreich sein. Im Sommer müssen zu sonnige Südfenster beschattet werden. gms / dpa

Informationen: Vereinigung Deutscher Orchideenfreunde, Söllingstraße 53-55, 45127 Essen, Telefon: 02 01 / 23 42 85; Deutsche Orchideengesellschaft, Flößweg 11, 33758 Schloß Holte-Stukenbrock Telefon: 052 07 / 92 06 07, Fax: 052 07 / 92 06 08.

Andrea Löbbecke

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